RückzugMichel Wolter wird Parteivorsitz abgeben
LUXEMBURG - Nach der Fraktion steht auch an der Parteispitze der CSV ein Wechsel an: CSV-Chef Michel Wolter wird im Januar nicht erneut für den Vorsitz kandidieren.

CSV-Parteipräsident Michel Wolter wird im Januar nicht erneut als Kandidat für den Parteivorsitz antreten. Das bestätigte der Politiker am Dienstagnachmittag gegenüber RTL Radio Lëtzebuerg.
Er habe «20 Jahre lang in der Politik auf höchstem Niveau mitgespielt, was nun auch reiche», so Wolter. Zudem wolle er «jüngeren Parteimitgliedern eine größere Rolle zugestehen».
Fehltritte in Serie
Michel Wolter hatte in den vergangenen Monaten mehrmals für negative Schlagzeilen gesorgt. Zuletzt am vergangenen Mittwoch, als er bei der ersten Sitzung des neu gewählten Parlaments den Abgeordneten Justin Turpel (Déi Lénk) mit den Worten «Moien du Aasch, bass du och elo hei?» begüßt hatte - einen Aussetzer, den er später als «Witz» dargestellt hatte, der aber für parteiübergreifenden Unmut im Parlament gesorgt hatte.
Im Juni hatte Wolter zudem im Zusammenhang mit dem SREL-Skandal offenbar versucht, Druck auf Journalisten zu machen und eine Aufhebung des Quellenschutzes vorgeschlagen. Das hatte eine Welle von Protesten von Seiten der Opposition und des Presserats hervorgerufen.
Michel Wolter wurde bei den Parlamentswahlen am vergangenen 20. Oktober erneut zum Abgeordneten für die CSV gewählt und ist amtierender Bürgermeister von Niederkerschen.
In der CSV-Fraktion wurde bereits am Montag ein Wechsel an der Spitze vollzogen. Die 23 Abgeordneten wählten den scheidenden Premierminister Jean-Claude Juncker zu ihrem Chef. Juncker dürfte damit de facto die Führung der parlamentarischen Opposition übernehmen-
(L'essentiel Online/mth)