PhuketMilitärs erlauben nach drei Jahren wieder Liegestühle
Das thailändische Militär hatte Liegestühle von den Stränden Phukets verbannt. Jetzt tauchen die Liegen nach und nach wieder auf.

In Phuket stehen wieder Liegestühle – zumindest an gewissen Stränden in klar definierten Zonen. Wie verschiedene thailändische Medien berichten, hat das Militär, das die Liegen im Zuge des Putsches 2014 verboten hatte, den Bann gebietsweise aufgehoben. Als Erste dürfen Hoteliers am Strand von Patong ihre Liegestühle wieder herausholen. Es sei geplant, das Verbot nach und nach an weiteren Stränden aufzuheben, allerdings gebe es dafür keinen Zeitplan, sagte die Bürgermeisterin von Patong, Chalermlak Kebsup, auf Thephuketnews.com.
ls die ersten Liegestühle aufgestellt wurden, war sogar der für Südthailand verantwortliche Generalmajor der Armee, Pornsak Poonsawat, anwesend, um die Lage zu inspizieren. «Der General hat die positiven Reaktionen der Touristen mit eigenen Augen gesehen. Also hat er nach dem ersten Versuch die Erlaubnis gegeben, dass die Liegestühle wieder am Strand stehen können», sagte die Bürgermeisterin zu den Medien. Vorerst sind die Liegestühle auf die sogenannten 10-Prozent-Zonen beschränkt.
Anbieter reagieren schnell
Wie die Website Phuket.com schreibt, gibt es bereits an mehreren weiteren Stränden Liegestühle zu mieten, die man als Tourist überall am Strand platzieren könne. An anderen Orten hätten zudem Hotels, Bars und Restaurants offenbar die Erlaubnis, in bestimmten Bereichen Liegestühle für ihre Gäste aufzustellen. In mehreren Regionen gebe es zudem Liegestühle, die etwas hinter dem Strand zwischen Bäumen aufgestellt seien, heißt es auf der Plattform.
Zudem gelten verschiedene kleine Strände als privat und können nun von den Besitzern, üblicherweise Hotels und Beach Clubs, nach Belieben genutzt werden.
Verbot sollte Klarheit schaffen
Das Verbot wurde 2014 offiziell eingeführt, um die unübersichtliche Situation mit den Anbietern in den Griff zu bekommen (siehe Box). Wie die BBC berichtet, hätten sich die anfangs noch sehr strikten Regeln im Lauf der Jahre allerdings gelockert. So durften mit der Zeit Matten und Sonnenschirme vermietet werden.
Die Anbieter gingen schließlich so weit, improvisierte Liegen aus Sand zu bauen und Matten darauf zu legen. Diese wurden letzten Dezember vom Militär allerdings verboten und mussten zerstört werden. Jetzt soll sich das Strandbild auf Phuket langsam wieder normalisieren. «So weit wir das sehen, sind Touristen und Anbieter sehr zufrieden mit der Entscheidung», sagt Generalmajor Poonsawat. «Offenbar gab es Probleme für Touristen, vor allem für ältere.»
(L'essentiel/ofi)
Das Liegestuhlverbot
Als das thailändische Militär sich im Jahr 2014 an die Macht putschte, wurde das Liegestuhlverbot erlassen, um illegale Anbieter zu bekämpfen. Die Strände Thailands gelten als öffentliche Plätze, an denen sich keine privaten Unternehmen bereichern dürfen. In den ersten Wochen sei es an den Stränden von Phuket zu Razzia-artigen Aufräum-Aktionen gekommen, wie die Plattform Travelfish.org schrieb. Bewaffnete Soldaten hätten dafür gesorgt, dass Tausende Liegestühle und Sonnenschirme fortgeschafft und Strandrestaurants von Bulldozern platt gemacht wurden.
Zunächst war es Touristen erlaubt, ihre eigenen Schirme und Stühle mitzubringen, was später aber ebenfalls verboten wurde. In den später etablierten 10-Prozent-Zonen (die Zahl steht für den Flächenanteil am gesamten Strand) durften dann wieder Schirme und Matten benutzt werden. Neben den Strandutensilien wurde laut Travelfish auch Rauchen und der Verkauf von Esswaren verboten. Selbst mitbringen durfte man demnach auch nur noch kleine Snacks.