TerrorMindestens vier Verdächtige verhaftet
Terror in Frankreich, Kuwait und Tunesien: Islamistische Attentäter haben am Freitag gleich drei Anschläge verübt. «L'essentiel» berichtete live.

Special forces of France's Research and Intervention Brigades (BRI) escort an unidentified woman as they leave the building housing the apartment of a man suspected of carrying out an attack in Saint-Priest near Lyon on June 26, 2015. A 35-year-old man arrested in connection with the attack on the Air Products gas factory was investigated nine years ago for radicalisation and has links to the Salafist movement, Interior Minister Bernard Cazeneuve said. He identified the suspect as Yacine Salhi, 35, who was known to have lived around Lyon, France's second largest city, near the site of the attack. AFP PHOTO / PHILIPPE DESMAZES
In der Stadt Saint-Quentin-Flavier südöstlich von Lyon hat es um 10 Uhr eine Explosion gegeben. Laut Medienberichten ist sind zwei Männer mit einem Auto in eine Fabrik eingedrungen, die Gas herstellt.
Bei der Explosion wurde ein Mensch verletzt und eine Person getötet. In der Nähe der Fabrik wurde die Leiche eines enthaupteten Mannes gefunden. Der Kopf hing am Zaun am Eingang des Gaswerks.
Laut Medienberichten hat die Polizei einen Terroristen verhaftet und identifiziert. Sein Name: Yassin Salhi (35). Ein weiterer Terrorist wurde getötet, ein dritter verhaftet.
Auch in Tunesien und Kuwait gab es Anschläge. In Kuwait sprengte sich ein Selbstmordattentäter in einer schiitischen Moschee in die Luft, in Tunesien griffen Terroristen ein Touristenhotel an. Insgesamt gibt es mehr als 30 Tote.
+++ LIVE TICKER +++
17.23
Verschiedene Medien berichten, dass die Polizei mittlerweile mindestens vier Verdächtige verhaftet hat – Yassin Sahli, seine Frau, seine Schwester und einen Komplizen.
16.50
Der muslimische Zentralrat Frankreichs (Conseil français du culte musulman) verurteilt den Terroranschlag von Saint-Quentin-Flavier aufs Schärfste: «Diese Handlungen dürfen keine Religion beanspruchen»
16.37
Der Attentäter hat offenbar seinen eigenen Chef geköpft – Salhi arbeitete offenbar als Fahrer in der Transportfirma, aus der auch der Lieferwagen gestohlen wurde. Der Tote, der geköpft auf dem Gelände des Gaswerks gefunden wurde, war der Geschäftsführer der Firma. Er war 50 Jahre alt. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP.
16.34
Unter den Toten von Tunesien sind keine Kunden LuxairTours. Besorgte Angehörige können sich dennoch bei dem Reiseveranstalter unter der Telefonnumer +352 2456 2456 melden.
16.15
Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel meldet sich über Twitter zu Wort: «Schockiert und entsetzt über die Neuigkeiten über die drei Attacken heute. Wir stehen zusammen, um unsere Werte zu verteidigen.»
15.53
Der mutmaßliche Attentäter Yassin Salhi kommt aus Saint-Priest, einem Stadtteil aus der Banlieue von Lyon. Ein junger Mann aus der Nachbarschaft sagt, dass er Yassin Salhi «niemals» in der Moschee gesehen habe.
15.25
Die Frau des mutmaßlichen Attentäters Yassine Sahli hat sich im französischen Radiosender Europe 1 zu Wort gemeldet. Das Gespräch zwischen ihr und dem Moderator verläuft surreal. «Ich mache den Fernseher an – und was sehe ich? Er ist verhaftet?», fragt sie panisch. Sie erklärt dass ihr Mann als Lieferwagenfahrer arbeitet, «ganz normal». «Mein Herz bleibt stehen, ich verstehe es nicht!», sagt sie.
Es sei die Schwägerin, die ihr die Nachricht überbrachte, erklärt die Frau. «Es ist nicht möglich, es ist mein Ehemann, wir haben ein ganz normales Familienleben!» Auf die Frage des Journalisten, warum ihr Mann das Attentat begangen hat, antwortet sie: «Wen soll ich anrufen, damit man mir mehr Informationen gibt? Ich verstehe es nicht!» Dann bricht sie in Tränen aus.
15.15
Der französische Präsident Hollande ist im Elysée-Palast in Paris angekommen.
15.13
Eine Nachbarin beschreibt den Terrorverdächtigen Yassin Salhi als «höflichen», «schüchternen» und «diskreten» Mann, der mit einer «offenen» Frau verheiratet ist. er hat drei Kinder im Alter zwischen neun und elf Jahren.
15.02
Die Polizei stürmt die Wohnung des gefassten Verdächtigen Yassin Salhi in Lyon.
14.50
Bei dem toten Lieferwagenfahrer, dessen enthauptete Leiche vor der Gas-Firma gefunden wurde, handelt es sich offenbar um ein Zufallsopfer. Er soll Geschäftsführer eines Transportunternehmens in Chassieu an der Rhône sein und auf dem Gelände seiner eigenen Firma von den Terroristen attackiert worden sein.
14.20
Beim Opfer soll es sich um einen Mitarbeiter einer Transportfirma handeln, heißt es in französischen Medien. Er habe gerade eine Lieferung ausgeführt.
14.10
Die Polizei hat Verwandte und Freunde des Attentäter in Gewahrsam genommen. Bei Lyon gab es Festnahmen.
14.03
Auch in Kuwait und Tunesien ist es zu terroristischen Anschlägen gekommen. In Kuwait sprengte sich ein Selbstmordattentäter in einer schiitischen Moschee in die Luft, in Tunesien griffen Terroristen ein Touristenhotel an.
13.57
Laut dem Präfekten der Region Isère Jean-Paul Bonnetain sind die Terroristen nicht mit Gewalt auf das Gelände der Fabrik gelangt. Möglicherweise nutzten sie einen Lieferwagen, den sie vorher gestohlen hatten.
13.44
Wie die französische Zeitung Le Dauphiné Libéré schreibt, soll ein weiterer Mann verhaftet worden sein. Nach aktuellen Informationen gab es daher zwei Verhaftungen, ein Attentäter ist tot.
13.25
Laut Innenminister Cazeneuve ist die Polizei immer noch dabei, weitere Verdächtige aufzuspüren.
13.24
Innenminister Bernard Cazeneuve: «Wir haben Flaggen gefunden, die wir analysieren werden. Bis jetzt konnte der Text noch nicht übersetzt werden.» Es handelt sich um eine weiße und eine schwarze Flagge.
13.17
«Es war Yassin Salhi», sagt der französische Innenminister Bernard Cazeneuve. «Gegen ihn wurde bereits ermittelt.» Der Salafist sei bis 2008 überwacht worden, danach habe die Polizei ihre Ermittlungen eingestellt. Die Anti-Terrormaßnahmen in Frankreich seien bis jetzt nicht ausreichend genug gewesen. Der Attentäter soll seit 2006 überwacht worden sein. Er war Mitglied einer islamistischen Organisation gewesen.
13.07
Die Firma «Air Product», deren Werk in Saint-Quentin-Fallavier Ziel der Attacke war, hat eine Pressemitteilung veröffentlicht: «Wir können bestätigen, dass es einen Anschlag gegeben hat Unsere Priorität ist unsere Belegschaft. Alle Mitarbeiter haben es aus der Fabrik geschafft.»
Die Stellungnahme gibt neue Rätsel auf. Wenn alle Mitarbeiter in Sicherheit sind – wer ist dann der Enthauptete? Laut iTélé könnte der Attentäter sein Opfer bereits vor der Attacke geköpft haben.
13.04
«Die Attacke sollte die ganze Fabrik sprengen», erklärt Präsident Hollande während einer Pressekonferenz.
13.02
BBC berichtet, dass am Morgen ein Auto mit zwei Personen an Bord durch das Tor der Fabrik «Air Product» gerast ist. Der Enthauptete ist offenbar ein Mitarbeiter der Gasfabrik. Einer der beiden Männer bereitete eine Bombe vor, es gab kleinere Explosionen. «Es gab einen zweiten Mann - und keiner weiß, was mit ihm passiert ist», berichtet der britische Fernsehsender.
12.58
Laut dem französischen Innenminister Bernard Cazeneuve schweigt der gefasste Attentäter noch immer.
12.55
Präsident Hollande gibt in Brüssel eine Pressekonferenz. Er bestätigt den terroristischen Hintergrund der Tat. Es soll zwei Verletzte und einen Toten gegeben haben.
12.49
Der britische Premierminister David Cameron hat dem französischen Präsidenten François Hollande auf dem EU-Gipfel in Brüssel sein Beileid ausgedrückt.
12.40
Um 13 Uhr trifft sich das französische Verteidigungsministerium zur einer Notfallsitzung.
12.36
Französische Medien berichten, dass ein Auto gegen 10 Uhr auf das Gelände gefahren ist. Der oder die Täter sollen danach in einen Gasbehälter gefahren sein. Diese Theorie ist allerdings noch nicht bestätigt.
12.26
Laut Le Parisien ist ein Attentäter tot, ein zweiter wurde verhaftet.
12.23
Laut Elysée-Palast wird Präsident Hollande wegen des Anschlags am frühen Nachmittag vom EU-Gipfel in Brüssel abreisen und nach Paris zurückkehren. Davor wird er eine Stellungnahme vor der Presse geben.
12.17
Im Internet kursiert bereits ein vermeintliches Bild des Attentäters. Laut dem französischen Innenministerium ist die Identität des verhafteten Mannes jedoch noch nicht geklärt. Weitere Auskünfte gibt die Behörde nicht.
12.16
Der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian bricht seine Reise durch die Pyrenäen-Povinz Béarn ab, um nach Saint-Quentin-Fallavier zu kommen.
12.11
Der Verhaftete Mann verweigert derzeit jede Aussage. Auch seine Identität gibt er nicht Preis, berichtet Yahoo Frankreich.
12.07
«Diese Attacke zeigt, dass wir sensible Anlagen schützen müssen» - mit diesen Worten zitiert Europe 1 den Präsidenten des Departements Isère.
12.03
Laut Dauphiné Libéré sucht die Polizei derzeit nach einem Mann, der am Morgen vor dem Angriff mehrmals die Straßen um die betroffene Fabrik abgefahren ist.
12.01
Laut AFP versucht die Polizei herauszufinden, ob es einen zweiten Attentäter gibt.
11.58
Noch immer schwebt ein Polizeihubschrauber über dem Gaswerk. Im Krankenhaus von Bourgoin-Jallieu wurde ein Krisenteam aktiviert. Es soll die Menschen, die Zeugen der Attacke wurden, behandeln.
11.55
Der Fernsehsender M6 Info berichtet, dass es möglicherweise einen Komplizen gibt.
11.50
Die Terrorismus-Abteilung der Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen. Damit herrscht Klarheit: Es handelt sich um einen Anschlag mit terroristischem Hintergrund.
11.42
Frankreichs Premierminister Manuel Valls ordnet für alle «sensiblen Anlagen» in der Region Rhône-Alpes «erhöhte Wachsamkeit» an.
Ob der IS tatsächlich hinter der Attacke steckt, ist noch nicht bestätigt. Die französischen Behörden sprechen derzeit von einer «Attacke».
11.41
Aus Kreisen der Polizei wird berichtet, dass der abgetrennte Kopf mit arabischen Schriftzeichen übersät war.
11.40
Mindestens zwei weitere Menschen sollen verletzt sein.
11.25
Laut verschiedenen Quellen soll der Angreifer verhaftet worden sein. Er soll ungefähr 30 Jahre alt sein und dem französischen Geheimdienst DGSI bekannt sein.
11.20
Der Kopf soll an am Zaun des Werks entlang einer Landstraße gehangen haben, berichtet Le Dauphiné.
11.10
Laut The Local France hat der Angreifer mehrere kleinere Bomben gezündet. Der französische Innenminister Bernard Cazeneuve ist auf dem Weg zum Explosionsort.
(sen/L'essentiel)
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