Schönheitswettbewerb«Miss-World»-Schärpe wird 2023 defintiv keine Luxemburgerin zieren
LUXEMBURG – Seit dem Sommer 2021 wurde keine Miss Luxemburg mehr gewählt. Das Nationale Komitee scheint wie vom Erdboden verschluckt zu sein, während in Abu Dhabi bald die schönste Frau der Welt gekürt werden soll.
- von
- Frédéric Lambert
In gut zwei Monaten wird in den Vereinigten Arabischen Emiraten die schönste Frau der Welt gekürt. Eines steht allerdings jetzt schon fest: Eine Luxemburgerin wird den Titel nicht für sich einheimsen können, denn eine großherzogliche Vertreterin wird man dort vergeblich suchen. Noch im vergangenen Jahr war das Land durch die 2020 gewählte Schönheitskönigin Emilie Boland in Puerto Rico vertreten. So auch im Jahr 2019 durch die im selben Jahr gewählte Miss Luxemburg Melanie Heynsbroek, die in London antrat. Im kommenden Mai muss der Miss-World-Wettbewerb in Abu Dhabi also ganz ohne eine luxemburgische Vertreterin auskommen.
Geschuldet ist das der Abwesenheit der im 2021 gewählten und damit letzten auserkorenen Titelträgerin, Léa Sevenig. Zwar steht diese noch auf der Liste für die Teilnahme an dem Schönheitswettbewerb, jedoch hat die junge Frau gegenüber L'essentiel bestätigt: «Ich werde nicht am Miss-World-Wettbewerb teilnehmen.»
Wegen der ergriffenen Gesundheitsmaßnahmen im Rahmen der Coronapandemie, wurde der Miss-World-Wettbewerb in den Jahren 2020 und 2021 auf Eis gelegt. 2022 wurde dann wieder die schönste Frau der Welt gewählt, wobei die eigentliche Gewinnerin in Luxemburg Léa Sevenig – die seit kurzem mit dem Fußballspieler Gerson Rodriguez in der Modebranche tätig ist – ihren Platz an die Miss des Jahres 2020 Emilie Boland, abgetreten hatte.
Von Seiten des Nationalkomitees herrscht derzeit absolute Funkstille. L'essentiel hat versucht, Hervé Lancelin, Kunstsammler, Direktor des Museums La Pinacothèque und seit 2017 Organisator des Wettbewerbs, zu erreichen – jedoch ohne Erfolg bisher. Allerdings kursieren Gerüchte darüber, dass der Wettbewerb einen neuen Schirmherren suche. Eine Summe von fast einer Million Euro wird dabei sogar genannt.
«Man hatte mir angeboten, das Komitee zu übernehmen», berichtet uns Emilie Boland. Jedoch sei ihr Vater, der Investor und Geschäftsmann ist, mit dem hohen Preis nicht einverstanden gewesen. Das Ablehnen des Angebots bedauere sie sehr, denn sie hätte sich durchaus vorstellen können, «den Ausschuss zu managen», so die junge Frau.
Seit Juli 2021 ist Léa Sevening amtierende Miss Luxemburg. Seitdem wurde kein Casting für ihre Nachfolge organisiert. Ob das Großherzogtum in den kommende Monaten eine neue Schönheitskönigen zählen wird, bleibt derzeit also ungewiss.