UmstrukturierungMitarbeiter von Saint Paul demonstrieren
LUXEMBURG – Rund 150 Angestellte des Medienhauses Saint Paul haben am Mittag gegen die Entlassung von 75 Mitarbeitern und die Neu-Ordnung der Gruppe demonstriert.

Rund 150 Mitarbeiter demonstrierten am Montag vor dem Gebäude des Medienhauses.
Die geplante Umstrukturierung im Medienhaus Saint Paul hat am Montagmittag zu Protest vor dem Verlagssitz in Gasperich geführt. Nach Angaben unseres Reporters vor Ort demonstrierten rund 150 Mitarbeiter gegen die Sparmaßnahmen. Die Gewerkschaft LCGB, die zu der Veranstaltung aufgerufen hatte, bezifferte die Anzahl auf 300 Personen. «Es ist die erste Demonstration bei Saint Paul seit dem Bestehen der Gruppe», erklärte Jean-Paul Baudot vom LCGB. Die Personalvertreter übergaben Verlagsdirektor Paul Lenert am Montag einen Brief, in dem sie ihre Forderungen darlegten.
Die Gruppe Saint Paul plant, 75 ihrer rund 500 Stellen abzubauen. Viele Mitarbeiter sind verunsichert, da bislang nicht klar ist, wer eine Kündigung erhält. Die Gratiszeitung «Point 24» soll zum Jahresende eingestellt werden. Der Radiosender DNR wird umstrukturiert, das Personal gekürzt. Die Anzeigenabteilung und die Druckerei sollen in firmeneigene Subunternehmen ausgelagert werden. Davon sind rund 100 Mitarbeiter betroffen. Der LCGB setzt sich dafür ein, dass der Kollektivvertrag weiterhin für die gesamte Belegschaft Bestand hat.
Die Unternehmensorganisation bei Saint Paul wird zentralisiert, unter anderem beim Layout. Die verschiedenen Redaktionen werden zusammengelegt und das so genannte Newsroom-Prinzip eingeführt. Dies bedeutet, dass Journalisten in ihrem Themenbereich für verschiedene Produkte berichten. 30 Mitarbeiter hatten ihre Jobs bereits durch die Einstellung der französischsprachigen Zeitung «La Voix» im vergangenen Herbst verloren.
(ks/mv/L'essentiel Online)