Australien – Mutter des Gullybabys drohen 25 Jahre Haft

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AustralienMutter des Gullybabys drohen 25 Jahre Haft

Die Mutter des Säuglings, der in Australien aus einem Abflussrohr gerettet wurde, muss sich nun vor Gericht verantworten – wegen versuchten Mordes.

Die 30-jährige Frau sollte noch am Montag vor einem Gericht in Sydney erscheinen, wie die Polizei mitteilte. Im Falle einer Verurteilung wegen versuchten Mordes droht ihr die Höchststrafe von 25 Jahren Haft.

Am Vortag war eine Gruppe von Radlern im Viertel Quakers Hill auf Schreie eines Neugeborenen aufmerksam geworden, die aus einem Abwasserschacht drangen. «Wir dachten erst, das sei ein Kätzchen, doch als wir uns hinunterbeugten, konnten wir klar hören, was es war», sagte der Radler David Otte der Zeitung «The Daily Telegraph».

Baby durch enge Öffnung gepresst

Sechs Männer, darunter drei hinzugeilte Polizisten, hievten dann die Betonplatte vom 2,5 Meter tiefen Gully und fanden in der Tiefe ein in eine Krankenhausdecke gewickeltes Baby vor. Der Junge sei vermutlich am vergangenen Montag zur Welt gekommen und am Tag darauf durch die enge Öffnung des Gullys gepresst worden und auf den Grund gefallen, teilte die Polizei mit. Es hatte in Sydney seit einigen Tagen nicht geregnet, sodass die Kanalisation trocken war.

Das nur wenige Tage alte Neugeborene befindet sich in ernstem, aber stabilem Zustand und wird in einer Klinik behandelt. Den Angaben zufolge wies es keine äußerlichen Anzeichen von Verletzungen auf, war aber mangelernährt und dehydriert.

Durch Prüfung der Krankenhausakten konnte die Polizei später auch die Mutter ausfindig machen. Die Leiterin der örtlichen Familienbehörde, Lisa Charet, sagte, das Baby werde voraussichtlich nach dessen Entlassung aus der Klinik in eine staatliche Pflegeeinrichtung kommen.

(L'essentiel/sda)

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