In Luxemburg – Neue Elternzeit stößt auf große Begeisterung

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In LuxemburgNeue Elternzeit stößt auf große Begeisterung

LUXEMBURG – Die neue Elternzeit, die seit gut einem Jahr gilt, kommt bei den Müttern und Vätern gut an. Die Zahl der Anträge stieg innerhalb eines Jahres um 70 Prozent.

Die neue Elternzeit kommt vor allem bei Vätern sehr gut an.

Die neue Elternzeit kommt vor allem bei Vätern sehr gut an.

Mehr Flexibilität und ein ordentliches Ersatzeinkommen: Die Reform des Elternurlaubs, die am 1. Dezember 2016 in Kraft trat, hat für viele Paare mit Kindern Verbesserungen gebracht. Familienministerin Corinne Cahen (DP) spricht in diesem Zusammenhang von einem «enormen Erfolg».

2017 wurden in Luxemburg insgesamt 10.881 Elternurlaube in Anspruch genommen. 2016 lag diese Zahl noch bei 6759 – innerhalb eines Jahres haben somit 70 Prozent mehr Väter und Mütter von der Elternzeit profitiert. Bei den Männern ist der Anstieg besonders auffällig: 4856 Papas haben im Vorjahr eine Babypause eingelegt, während es 2016 nur 1672 waren (+190,4 Prozent).

Ersatzeinkommen nicht primäres Motiv

Die beliebteste Variante der Elternzeit ist ein sechsmonatiger Vollzeit-Elternurlaub. Laut einer Umfrage von TNS-Ilres, die in den vergangenen zehn Monaten durchgeführt wurde, äußerten sich 85 Prozent der betroffenen Väter und Mütter «enorm oder sehr zufrieden» mit dem neuen Elternurlaub. 79 Prozent sehen darin eine Verbesserung im Vergleich zur vorherigen Regelung. Die Eltern heben vor allem ein Mehr an Lebensqualität und die «Work-Life-Balance» als positive Aspekte hervor.

Warum wird die Elternzeit in Anspruch genommen? Im Vordergrund steht für die Befragten, die «Eltern-Kind-Beziehung» zu stärken, ohne dafür den Verlust des Arbeitsplatzes fürchten zu müssen. Das Ersatzeinkommen, das im Zuge der Reform erhöht wurde, ist für viele hingegen kein primärer Grund, in Elternzeit zu gehen.

Für die Regierung steht die Elternzeit-Reform im Zeichen einer «moderneren» Familienpolitik. Ziel ist es, eine bessere Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben zu ermöglichen. «Das ist erst der Anfang, wir werden weiter in diese Richtung arbeiten, denn die ersten Ergebnisse sind sehr gut», sagte Corinne Cahen am Dienstag.

(Nicolas Chauty/L'essentiel)

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