Schwebebahn für Grenzgänger – Neue Monorail ist für Luxemburg kein Thema

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Schwebebahn für GrenzgängerNeue Monorail ist für Luxemburg kein Thema

LUXEMBURG/THIONVILLE – Thionville träumt von einer Schwebebahn nach Luxemburg. Transportminister François Bausch verfolgt jedoch andere Pläne.

Träumen wird man ja noch dürfen. Um den grenzüberschreitenden Straßenverkehr zu entlasten, brachte die Bürgermeisterin von Thionville, Anne Grommerch, am Wochenende eine spektakuläre Variante ins Gespräch: Laut Grommerch könnte künftig eine Schwebebahn die lothringische Stadt mit dem Zentrum des Großherzogtums verbinden. Fahrtzeit: 20 Minuten. Im zuständigen Ministerium für nachhaltige Entwicklung und Infrastrukturen stößt dieser Plan allerdings auf wenig Gegenliebe.

Wie Dany Frank, Sprecherin von Minister François Bausch (Déi Gréng) erklärt, sei man über die Aussagen der UMP-Politikerin «sehr überrascht» gewesen. Bausch habe sich nicht mit Grommerch über einen derartigen Plan unterhalten. Den Monorail-Vorschlag wollte Bausch im Detail nicht kommentieren. «Die Regierung hat andere Prioritäten», sagt Frank.

Regierung investiert 1,3 Milliarden

Sie verweist in diesem Zusammenhang auf die mehrjährige Strategie der Regierung für die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur, die im vergangenen November vorgestellt wurde. Insgesamt 1,3 Milliarden Euro sind bis 2018 für die großen Projekte, darunter den Tram-Bau, die Haltestelle Pont Rouge oder den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Bettemburg und Luxemburg reserviert. Um die Pendlerströme aus den Nachbarländern zu bewältigen, sind auch neue Park&Ride-Anlagen in Grenznähe, etwa in Wasserbillig oder Arlon, geplant. Konkrete Entscheidungen gibt es aber hierzu noch nicht zu vermelden.

In Frankreich hingegen dürfte sich in Sachen Mobilität in den nächsten Monaten wieder etwas bewegen: Zum einen will die Eisenbahngesellschaft SNCF dieses Jahr 230 Millionen Euro in die Modernisierung des Schienennetzes in Lothringen investieren und künftig mehr Fahrten ins Großherzogtum anbieten (mehr dazu hier). Auch für ein neues Park&Ride-Projekt in Grenznähe wurden bereits konkrete Schritte eingeleitet, sagt Frank: «Luxemburg ist hier allerdings nicht involviert. Die Finanzierung und Projektsteuerung liegen diesmal ganz allein bei Frankreich.»

(Jörg Tschürtz/L'essentiel)

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