Neue Studie: Allergie-«Epidemie» betrifft fast 50 Prozent aller Luxemburger

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Neue StudieAllergie-«Epidemie» betrifft fast 50 Prozent aller Luxemburger

LUXEMBURG – Nahezu die Hälfte aller Erwachsenen in Luxemburg ist allergisch, wie eine kürzlich durchgeführte Modellstudie feststellt. Mittlerweile bewege sich das Ausmaß an Immunreaktionen auf besorgniserregendem Niveau.

Pollenallergien gehören zu den verbreitetsten Immunreaktionen.

Pollenallergien gehören zu den verbreitetsten Immunreaktionen.

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Eine im Rahmen der European Health Examination Survey (EHES-LUX) durchgeführten Studie sind fast die Hälfte aller teilnehmenden Erwachsenen aus Luxemburg positiv auf Allergien getestet worden. An der interdisziplinären «Vorzeige-Querschnitt-Studie» nahmen insgesamt 1462 im Großherzogtum lebende Personen teil, wie das Luxembourg Institute of Health am heutigen Montag in einer Pressemitteilung informiert.

Dabei gaben 42 Prozent aller Teilnehmenden an, an einer diagnostizierten Allergie zu leiden und unterm Strich wurden sogar bei 44 Prozent der Probanden IgE-Antikörper nachgewiesen, was ein deutlicher Hinweis auf eine Allergie ist. In den meisten Fällen handelt es sich um Immunreaktionen in Bezug auf Baum- und Gräserpollen sowie Milben und vor allem die Altersgruppe zwischen 25 und 34 Jahren sticht hier durch eine besonders hohe Sensibilisierungsrate hervor. Das Institut sieht hierbei einen klaren Bezug zur modernen Lebensweise und Aufwachsbedingungen oder allgemeinen Lebensbedingungen.

Die Studie kann auch international wegweisend sein

Mitautorin Rebecca Czolk, die über Allergien promoviert, warnt dabei vor einer «epidemische[n] Charakteristik von Allergien, die auch eine erhebliche sozioökonomische Belastung für die Zukunft der modernen Gesellschaft darstellt». Allergien beeinträchtigen schließlich nicht nur die individuelle Lebensqualität, sondern haben auch Auswirkungen auf die Funktionalität von Gesundheitssystemen und Volkswirtschaften.

Doktor Annette Kühn, Gruppenleitung im Bereich Molecular and Translational Allergology, weist darauf hin, dass «Verständnis und der Umgang mit Allergien von größter Bedeutung sind» und sieht die Studie selbst als «Vorbild für Nationen weltweit, die mit dieser Gesundheitskrise zu kämpfen haben.» Zentral sei es nun, adäquate Maßnahmen zur Diagnose, Behandlung und Prävention von Allergien zu erarbeiten.

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(pl)

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