In LuxemburgNicht alle glauben an niedrige Taxi-Preise
LUXEMBURG - Am Mittwoch wird in der Chamber über die Taxireform abgestimmt. Damit könnten auch die Preise sinken. Die Betroffenen sind aber skeptisch.

Wer sich in Luxemburg von einem Taxi kutschieren lässt, muss tief in die Tasche greifen. Sehr tief. Dies soll sich nun ändern. Drei Jahre lang wurde an der Taxireform geschraubt. Am Mittwoch wird in der Chamber darüber abgestimmt.
So soll es künftig nur noch sechs anstatt den bisherigen 44 Taxi-Zonen geben. Zudem werden die 550 Lizenzen nicht mehr von den Kommunen, sondern vom Ministerium für nachhaltige Entwicklung ausgegeben. Der Besitzer einer Genehmigung kann seine Lizenz darüber hinaus nicht mehr an einen anderen Fahrer weitervermieten.
Teures Vergnügen
Die wichtigste Änderung für den Kunden betrifft aber den Geldbeutel. Zurzeit bezahlt man für eine Fahrt mit dem Taxi im Durchschnitt vier Euro pro Kilometer. Damit gehören die Luxemburger Taxis zu den teuersten auf der ganzen Welt. Die Fahrer sollen ihre Preise nun aushängen müssen, wodurch die Trips günstiger werden sollen. Olivier Gallé, Präsident des luxemburgischen Taxiverbands, bezweifelt allerdings diesen Zusammenhang. «Es entstehen neue Steuern und diese werden an den Kunden weitergereicht.»
Auch befragte Taxifahrer sehen die Reform eher nüchtern. «Es wird sich nichts ändern. In der Praxis hat jeder seinen Preis», sagt Albert. Kollege Charles sieht nur eine Möglichkeit, damit sich für den Kunden etwas ändert: «Der Staat müsste den Preis festlegen.» Positiv sehen sie dagegen den durch die Reform forcierten Kampf gegen die schwarzen Schafe der Branche.
(Thomas Holzer/L'essentiel)