Dermatologin verrät: Nie trocken, kaum Falten – ist fettige Haut die beste Haut?

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Dermatologin verrätNie trocken, kaum Falten – ist fettige Haut die beste Haut?

Gerade in der Jugend leiden viele Betroffene unter öliger Haut und versuchen sie loszuwerden. Dabei hat sie auch Vorteile – eine Dermatologin erklärt, welche das sind.

von
Malin Mueller
Menschen mit öliger Haut haben oft mit Unreinheiten zu kämpfen, bekommen dafür aber erst später Falten.

Menschen mit öliger Haut haben oft mit Unreinheiten zu kämpfen, bekommen dafür aber erst später Falten.

Unsplash/Charlie Oktavia

Grundsätzlich unterscheidet die Dermatologie vier Hauttypen: normale, trockene, fettige/ölige sowie Mischhaut. Dabei ist «normal» relativ: Man versteht darunter Gesichtshaut mit einem rosigen Teint, kaum Poren und ohne Glanz – problemlose Haut, die am seltensten vorkommt.

Welchen Hauttyp hast du?

Ölige Typen gibt es hingegen zu Genüge. Viele der Betroffenen leiden in der Jugend und teils auch später unter Akne und greifen oft zu aggressiven Reinigungsmitteln, um dem Fett den Garaus zu machen. Dabei bringt genau das auch den einen oder anderen Vorteil. Dr. med. Sabine Kurzidem verrät, warum du deine fettige Haut mehr schätzen solltest und was du tun kannst, um sie zu pflegen.

Was gilt als fettige Haut?

«Die vermehrte Talgproduktion, die bei Menschen mit fettiger Haut vorliegt, ist genetisch veranlagt und kann in der Pubertät durch Hormone verstärkt werden», so die Dermatologin. «Sie zeigt sich durch vergrösserte Poren und Glanz im Gesicht. Insbesondere in der T-Zone, da hier mehr Talgdrüsen als an anderen Stellen vorhanden sind.» Durch das Fett können Mitesser oder Pickel entstehen. «Das kann sich in der Pubertät in Form von Akne zeigen.»

Die T-Zone (also der Bereich der Stirn, der Nase und des Kinns) hat besonders viele Talgdrüsen.

Die T-Zone (also der Bereich der Stirn, der Nase und des Kinns) hat besonders viele Talgdrüsen.

Pexels/Cottonbro Studios

Das sind die Vorteile fettiger Haut

Doch es sind nicht nur Nachteile, die fettige Haut mit sich bringt: «Ölige Haut ist eher dicker und derb und bildet daher vermindert Falten. Auch die Trockenheitsfältchen, etwa um die Augen und den Mund, sind nicht so bald ein Problem.» Die vermehrte Talgproduktion hält die Haut zudem besser geschmeidig und durchfeuchtet. Auch gegen Umwelteinflüsse ist sie meist besser geschützt. Dr. med. Kurzidem weiß: «Im Alter kann sich das bezahlt machen.»

So pflegst du fettige Haut richtig

Besonders wichtig: die richtige Reinigung. Die Expertin empfiehlt Double Cleansing. «Mit einer ölbasierten Reinigung sollte der überschüssige Talg von der Haut entfernt werden. Im Anschluss holt eine wasserbasierte Reinigung letzte Make-up-Reste und Schweiss herunter.» Bei den Pflegeprodukten lohnt sich ein Blick aufs Etikett: «Man sollte auf leichte aber feuchtigkeitsspendende Produkte setzen, etwa Gelcremes oder Seren mit Hyaluronsäure. Die Produkte sollten dabei immer ölfrei und nicht komedogen sein, also die Poren nicht verstopfen.»

Zudem empfiehlt Dr. med. Kurzidem zwei bis dreimal pro Woche Produkte mit chemisch-peelenden Inhaltsstoffen, etwa AHA oder BHA-Säure, um Unreinheiten auszugleichen. Ganz wichtig: Auf Sonnenschutz solltest du tagsüber auf keinen Fall verzichten. «Es gibt viele gute Optionen, die ganz ohne Öl auskommen und mattierend wirken.»

Das solltest du lieber nicht machen

Intensiv gegen das Fett ankämpfen ist hingegen keine gute Idee: «Reinigung ist wichtig, allerdings sollte immer eine milde Variante genutzt werden. Handseife oder Produkte mit Alkohol trocknen aus und zerstören die Hautbarriere – so haben Bakterien leichtes Spiel und können für weitere Unreinheiten sorgen, statt zu klären.» Andersherum sollte auch zu reichhaltige Creme der Haut nicht zu nahe kommen. «Je nach Tagesform reicht auch mal ein Serum aus. Leichte Moisturizer kann man dann je nach Bedarf verwenden.»

Hast du fettige Haut? Welche Erfahrungen hast du gemacht?

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