Nîmes: Zehnjähriges Kind stirbt bei Drogenkonflikt in Südfrankreich

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NîmesZehnjähriges Kind stirbt bei Drogenkonflikt in Südfrankreich

In der Nacht auf Dienstag ist in der südfranzösischen Stadt Nîmes ein Auto beschossen worden. Dabei starb ein Junge (10), der mit Verwandten unterwegs war.

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Videoaufnahmen sollen einen der beteiligten Täter zeigen.

Videoaufnahmen sollen einen der beteiligten Täter zeigen.

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Der Vorfall ereignete sich in Nîmes.

Der Vorfall ereignete sich in Nîmes.

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Ein zehnjähriges Kind ist bei einer Auseinandersetzung im Drogenmilieu im südfranzösischen Nîmes getötet worden. Wie der Sender BFMTV berichtete, war das Kind am späten Montagabend im Auto seines Onkels, als es zu einer Schießerei kam. Gegen 23 Uhr war der Mann mit seinen beiden Neffen auf dem Heimweg Hause, als die Schüsse im Stadtteil Pissevin fielen. Laut Zeugen sollen mindestens vier Personen geschossen haben, wie eine Polizeiquelle gegenüber Agence Radio France angab.

Der Onkel des Jungen sei bei dem Vorfall verletzt worden, erklärte die Staatsanwältin Cécile Gensac am Dienstag. Ein weiteres Kind, das sich auf dem Rücksitz befand, sei unverletzt geblieben. Der oder die Schützen sind auf der Flucht, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Ermittlungskreisen erfuhr. Vor Ort fanden die Ermittler Dutzende Patronenhülsen. Im Verlauf des Tages wollte die Staatsanwaltschaft weitere Einzelheiten zu der Schießerei bekanntmachen.

Dieses Video soll den Angriff auf das Auto zeigen.

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Den Angaben zufolge befand sich der Junge auf dem Rücksitz eines Fahrzeugs, das in der Nacht zum Dienstag auf dem Weg durch das Viertel angegriffen wurde. Das Kind sei dabei getroffen worden und später im Krankenhaus gestorben.

Es sei offenbar um eine Abrechnung zwischen Drogenhändlern gegangen, teilte Innenminister Gérald Darmanin am Dienstagmorgen mit. «Dies ist ein riesiges Drama, das nicht ungestraft bleiben wird. Die Polizei hat in den vergangenen Wochen bereits zahlreiche Drogenhändler festgenommen und wird ihre Präsenz mit aller Entschlossenheit verstärken», kündigte der Minister an.

Erst im Januar war ein 39-Jähriger in Pissevin im Zusammenhang mit Drogen-Auseinandersetzungen erschossen worden. Nîmes liegt im Süden Frankreichs zwischen Montpellier und Marseille. Wie der Sender BFMTV berichtete, würden nun Spezialkräfte der Bereitschaftspolizei (CRS) nach Nîmes beordert, um gegen den Drogenhandel vorzugehen. Seit kurzem sind diese auch im nahen Marseille im Einsatz, um den Drogenhandel dort einzudämmen.

(DPA/AFP/vs)

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