E3 Game-ShowNintendo enthüllt die neue Wii U
Die E3 in Los Angeles ist DIE Game-Messe überhaupt. Nintendo hat bereits Details zur neuen Wii U veröffentlicht. Doch was führen Sony und Microsoft im Schilde?

Nintendo hat kurz vor dem Start der Computerspielmesse E3 in Los Angeles sein neues Gamepad für die Spielekonsole Wii U vorgestellt. Erstmals sollen sich Spieler über ein Soziales Netzwerk miteinander verbinden können, erläuterte Nintendo-Präsident Saturo Iwata in einer recht förmlichen Ansprache in einem YouTube-Video. Das Netzwerk Miiverse zeigt die Spieler als Avatare an. Per Textnachricht, Chat oder sogar handschriftlichen Mitteilungen können die Spieler miteinander kommunizieren oder auch Bilder austauschen.
Neuer Tablet Controller
Das rund 6 Zoll große Eingabegerät Gamepad für Nintendos neue Konsole Wii U lässt sich sowohl mit Stift als auch mit dem Finger bedienen und ist mit einer Reihe neuer Funktion ausgestattet. Als Prototyp hatte Nintendo das Gerät bereits vor einem Jahr mit nach Los Angeles gebracht. Das Tablet, das auch über gewohnte Steuerungs-Sticks verfügt, lässt sich nun auch als eigenständige mobile Konsole oder als Fernbedienung für den Fernseher nutzen.
Kombiniert mit der Wii U dient das Gamepad zum Beispiel auch als zusätzliches Display in manchen Spielen: So kann es als Rasengrund auf dem Fußboden etwa für ein Golfspiel dienen. Mit Hilfe der Nahfeld-Funktechnik NFC nimmt das Pad Kontakt mit speziellen Spielkarten und Figuren auf. Saturo Iwata sagte nicht, wann das Wii U GamePad in die Läden kommt und wie teuer es sein wird.
Nintendo kommt Rivalen zuvor
Mit der halbstündigen Ankündigung von Nintendo-Präsident Saturo Iwata im Netz ist der japanische Spielespezialist den Ankündigungen der Rivalen Sony und Microsoft zuvorkommen, die für Montagabend (Ortszeit) geplant sind. Die offizielle Pressekonferenz von Nintendo ist für den darauffolgenden Dienstagmorgen geplant.
Dort soll es vor allem um neue Spieletitel und Neuigkeiten rund um die Spielekonsole Nintendo 3DS gehen.
Keine neue Xbox
In einer komfortableren Position befindet sich derzeit Microsoft: Die Redmonder können sich nicht über fehlende Xbox-360-Verkäufe beklagen, die Kinect-Steuerung ist ebenfalls ein Erfolg. Kinect und die Xbox-Live-Dienste dürften an der E3 denn auch im Zentrum stehen. Neben ein paar Häppchen für Hardcore-Gamer - «Halo 4» und «Forza Horizon» - wird Microsoft vor allem bei Home-Entertainment und Casual-Games für Kinect mit Neuerungen aufwarten. Bereits verraten hat Microsoft, dass an der E3 kein Nachfolger für die Xbox-360 vorgestellt wird. Falls doch, wäre es der Knaller der Show.
Keine Ankündigung zu einer neuen Playstation sollte man sich von Sony erhoffen – dafür das wohl breiteste Aufgebot an neuen Games. Dazu könnten vor allem Titel gehören, die das Zusammenspiel von PS3 und PS Vita erlauben. Gespannt dürfen Gamer darauf sein, ob Neuigkeiten zu «God of War: Ascension» und dem neusten Werk aus dem Hause Quantic Dream («Heavy Rain»), verraten werden. Die neusten Gerüchte sprechen zudem von einem möglichen Einstieg von Sony ins Cloud-Gaming.
(L'essentiel Online/jag/dpa)
Trend verschlafen
Ist DIE Games-Messe in Zeiten, wo sich die Gamelandschaft in Richtung Mobile- und Social-Media-Games verschiebt, überhaupt noch von Bedeutung? Denn genau hier liegt die Krux: Die E3 hat den neuen Trend schlicht verschlafen. Social-Media- und Mobilegames glänzen dieses Jahr größtenteils durch Abwesenheit.
Die E3 ist denn auch von Natur aus eine Messe für die sogenannten Triple-A-Spiele: Blockbuster, die im nächsten Weihnachtsgeschäft und dem Oster-Business 2013 für klingelnde Kassen sorgen. Von diesen wird es einige geben. Bereits jetzt befürchten viele diesbezüglich jedoch mehr vom immer Gleichen: Actionspiele und Shooter ohne Ende, Innovatives nur in Kleinmengen. Einzig vom französischen Spieleentwickler Ubisoft ist derzeit bekannt, dass Mobile- und Online-Games vorgestellt werden. Ähnliches ist von Electronic Arts zu erwarten, die verstärkt auf mobile Plattformen setzen.
Das Schaulaufen der Blockbuster-Games
Trotz Mobile-Boom dürften auch 2012 Blockbuster-Games wie «Call of Duty: Black Ops 2», «Halo 4», «Assassin's Creed 3», «Far Cry 3», «Bioshock Infinite», «The Last of Us» und «Tomb Raider» die grossen Abräumer der Messe sein - zumindest was die Highend-Konsolen à la Xbox 360 und PS3 betrifft.
Zudem munkelt die Branche darüber, ob ein neues «Splinter Cell» gezeigt wird. Ob Neues zu «GTA V» erfahren sein wird, bleibt ebenfalls offen.