Raketentest – Nordkorea provoziert weiter

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RaketentestNordkorea provoziert weiter

Nach Angaben Südkoreas lässt Kim Jong-un von seinen Raketentests nicht ab. Man sei in Bereitschaft.

Eine Rakete des Typs Scud-B (Mitte) zu sehen in einem Museum in Seoul. (Archivbild)

Eine Rakete des Typs Scud-B (Mitte) zu sehen in einem Museum in Seoul. (Archivbild)

Jung Yeon-Je

Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben erneut zwei Kurzstreckenraketen von seiner Ostküste abgefeuert. Dies sei bereits der dritte Raketentest innerhalb weniger Tage gewesen, verlautete aus dem südkoreanischen Generalstab in Seoul. «Wir verfolgen die Lage, sollte es weitere Abschüsse geben, und bleiben in Bereitschaft», zitierte die Agentur Yonhap einen Verantwortlichen. Die Abschüsse seien von der Ostküste des Landes erfolgt, zitierte Yonhap Südkoreas Generalstab.

In der Vorwoche hatte Nordkorea Raketen abgefeuert und dies als Reaktion auf Militärübungen Südkoreas dargestellt. Zwei weitere Raketen am Mittwoch wurden von Pjöngjang als Test eines neuen Raketenstartsystems dargestellt, das nach Angaben der Staatsagentur KCNA eine Schlüsselrolle für militärische Bodenoperationen einnehmen soll.

Trump spielt Tests herunter

US-Präsident Donald Trump spielte die Tests am Donnerstag erneut herunter. Es habe nie ein Abkommen über Kurzstreckenraketen gegeben, sagte er vor Journalisten. Er habe kein Problem damit.

Der US-Präsident betont immer wieder, er habe ein sehr gutes Verhältnis zum nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un. Trump und Kim hatten Ende Juni bei einem Treffen in der entmilitarisierten Zone zwischen beiden koreanischen Staaten eine Wiederaufnahme der Verhandlungen über eine atomare Abrüstung Nordkoreas vereinbart.

«Nordkorea wird weiter eskalieren»

Nordkorea-Experten sind der Ansicht, dass die Raketentests vor allem eine Botschaft an die USA richten. «Die Provokationen sind sorgfältig kalibriert. Nordkorea wird weiter eskalieren, solange die USA bei den Denuklearisierungsverhandlungen nicht ihre Position verändern», sagt Go Myong-hyun von der Seouler Denkfabrik Asan Institute.

Uno-Resolutionen verbieten Nordkorea - das mehrfach Atomwaffen getestet hat – die Starts von ballistischen Raketen kurzer, mittlerer und langer Reichweite. Solche Raketen sind in aller Regel Boden-Boden-Raketen, die einen konventionellen, chemischen, biologischen oder atomaren Sprengkopf befördern können.

(L'essentiel/roy/sda)

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