Hinkebein der NationNordkoreas Diktator humpelt zur Trauerfeier
Ein seltenes Bild der Schwäche: Bei einer Trauerfeier für seinen Großvater Kim Il-sung zieht Kim Jong-un vor laufenden Kameras ein Bein nach.

Ausgerechnet zum 20. Todestag seines Großvaters Kim Il-sung zeigt Nordkoreas Diktator Kim Jong-un seltene Schwächen: Bei einer Massenandacht für den Staatsgründer humpelte der 30-Jährige vor den laufenden Kameras des Staatsfernsehens in eine riesige Konferenzhalle, wo ihn Tausende Apparatschiks mit stehendem Applaus begrüßten.
Nachdem die Zeremonie eine halbe Stunde später beendet war, verließ der «Oberste Führer» den Veranstaltungsort ohne ein einziges Wort gesagt zu haben. Die TV-Übertragung wurde nach Kims Abgang abrupt beendet.
Wie aus dem Diktator ein Hinkebein wurde, ist unklar. Die staatlich gesteuerten Medien in dem stalinistischen Staat in Ostasien halten sich dazu bedeckt. Dass der offensichtlich verletzte Diktator aber überhaupt im TV gezeigt wird, ist ungewöhnlich. Unter Großvater Kim Il-sung hätte es so etwas nicht gegeben, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters: Der Staatsgründer, der bis zu seinem Tod im Jahr 1994 regierte, ließ sich nur aus bestimmten Blickwinkeln filmen - den Untertanen sollte der Anblick der tennisballgroßen Geschwulst auf seinem Nacken erspart bleiben.
(L'essentiel/jt)