«Das Supertalent»Ob man eigene Ideen hat, ist (Conchita) Wurst
Mit der ersten Ausgabe der neuen «Supertalent»-Staffel feiert RTL mal wieder einen Erfolg. Überraschungen gab es aber kaum – man kopiert lieber andere.

«Castingshows sind langsam ausgelutscht», erklärte der deutsche Medienexperte Lutz Frühbrodt uns gegenüber, nachdem «Rising Star», RTLs damaliger Hoffnungsträger, frühzeitig abgesetzt wurde. Als auch andere Formate floppten, entstand der Eindruck, Reality-Formate hätten ihren Zenit überschritten.
«Das Supertalent» ist aber immer noch ein Erfolgsgarant. Am Samstag strahlte RTL die erste Folge der achten Staffel aus und schrieb laut DWDL.de anständige Zahlen. Und das, obwohl man praktisch alles schon einmal gesehen hatte.
Bohlen und Bruce spielen im Tutu mit Bällen
Zugegeben: Dieter Bohlen und Bruce Darnell im Tutu hatten schon einen gewissen Unterhaltungswert. Nachdem Vincent Dubé und Sébastien Tardif ihre akrobatische Ballettshow mit Pilates-Bällen gezeigt hatten, gingen Bruce und Dieter auf die Bühne und wollten sich ebenfalls im Tutu beweisen. Die Kandidaten setzten sich inzwischen stinkfrech ans Jury-Pult.
Das zweite Highlight war die Robot-Dance-Nummer von Tanzlehrer Atai Omurzakov und seiner Gruppe. Das Publikum würdigte ihre Performance mit Standing Ovations. Die vier Juroren erhoben sich ebenfalls, um gemeinsam auf den goldenen Buzzer zu drücken, der Kandidaten direkt ins Finale schickt.
Von der Wurst- bis zur Menowin-Kopie
Ansonsten erinnerte «Das Supertalent» eher an eine Schulaufführung, bei der jeder seinem persönlichen Idol nacheifert: Sänger Osman Demirci etwa trat ganz einfach als «DSDS»-Kandidat Menowin Fröhlich verkleidet auf. Und natürlich wurde auch eines der skurrilsten Phänomene des vergangenen Jahres kopiert: Marcel Kaupp schlüpfte in die Rolle von ESC-Gewinnerin Conchita Wurst. Für Dieter Bohlen reichte das «Rise Like a Phoenix»-Cover allerdings nicht – er wollte einen weiteren Song ohne Verkleidung hören. Mit diesem überzeugte ihn Kaupp dann doch noch.
Das Talent, andere Talente zu imitieren, zahlt sich demnach aus. Marcel Kaupp, der auch in die Rollen anderer Stars wie Lady Gaga oder Freddy Mercury schlüpft, findet das völlig in Ordnung: «Viele meiner Drag-Kolleginnen werfen mir vor, ich würde mich mit meiner Conchita-Wurst-Imitation ins gemachte Nest setzen», sagt er zu Bild.de. «Dem habe ich nur entgegen zu setzen: Das machen Imitatoren nun mal! Und ich bin in dem Moment der Star zum Anfassen.»
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(L'essentiel/nei)