Nach Titan-Unglück: Ocean-Gate-Mitgründer will Milliardäre jetzt zur Venus schicken

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Nach Titan-UnglückOcean-Gate-Mitgründer will Milliardäre jetzt zur Venus schicken

Von Meeresgrund-Expeditionen zu Planeten-Reisen: Ein Ocean-Gate-Mitgründer plant bis 2050 einen Flug auf die Venus. Er will die Menschheit zu einer «multiplanetaren Spezies» machen. 

Riccardo Castellano
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Riccardo Castellano
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Wir sahen Menschen auf dem Mond, Raumfahrtbehörden sprechen vom Mars und jetzt ist die Venus dran: Ocean-Gate-Mitgründer Guillermo Söhnlein will Menschen zum Planeten schicken. 

Wir sahen Menschen auf dem Mond, Raumfahrtbehörden sprechen vom Mars und jetzt ist die Venus dran: Ocean-Gate-Mitgründer Guillermo Söhnlein will Menschen zum Planeten schicken. 

NASA/JPL
Sein Traum sei es, die Menschheit zu einer multiplanetaren Spezies zu machen, sagt er zu Businessinsinder.com.

Sein Traum sei es, die Menschheit zu einer multiplanetaren Spezies zu machen, sagt er zu Businessinsinder.com.

Guillermo Söhnlein / Instagram
Der Milliardär will 50 Kilometer oberhalb der Venus-Oberfläche eine schwebende Kolonie mit 1000 Menschen erschaffen. 

Der Milliardär will 50 Kilometer oberhalb der Venus-Oberfläche eine schwebende Kolonie mit 1000 Menschen erschaffen. 

unsplash

Nach der U-Boot-Katastrophe mit der Titan hat der Ocean-Gate-Mitgründer Guillermo Söhnlein bereits neue große Ziele für eine Expedition festgelegt. Diesmal soll sich diese nicht unter dem Wasser, sondern über dem Himmel abspielen: Bis 2050 will Söhnlein rund 1000 Menschen auf den Planeten Venus schicken. 

Gibt es einen Plan?

Das Tiefsee-Explorationsunternehmen Ocean Gate hat aktuell alle Expeditionen eingestellt. Kein Wunder, nach dem tragischen Unglück mit dem U-Boot Titan. Ungeachtet dessen soll der Mitgründer Guillermo Söhnlein eine Vision haben, die er innerhalb von 30 Jahren erfüllen will: Die Menschheit zu einer «multiplanetaren Spezies» machen. 

Dafür will der Milliardär eine schwebende Kolonie schaffen, die in der Atmosphäre der Venus besteht, so Businessinsider.com. Dorthin wolle Söhnlein rund 1000 Menschen bringen. Damit dieses Ziel Realität wird, hat er seine Organisation «Humans2Venus» gegründet. Damit sollen Konzepte und Start-up-Ideen entwickelt werden, die helfen, das Vorhaben zu realisieren. Konkrete Pläne gibt es aber noch nicht. 

So sah es aus, als das U-Boot zerquetscht wurde

So sah es aus, als das U-Boot zerquetscht wurde.

Die Titan – Unglück im Mittelmeer

Wieso die Venus?

Die Venus ist laut Astronomen kein idealer Planet, um Menschenleben unterzubringen. Die Nasa hielt bereits in der Vergangenheit fest, dass die Venus der wärmste Planet in unserem Sonnensystem ist. Ihre Atmosphäre ist voller Kohlendioxid, ihre Oberflächentemperatur könnte Blei schmelzen, und in den Wolken bildet sich Schwefelsäure. Der atmosphärische Druck soll zudem 90-mal höher sein als auf der Erde. 

Dennoch glaubt Söhnlein, dass Menschen theoretisch in einem schmalen Bereich der Venus-Atmosphäre, etwa 50 Kilometer über der Planeten-Oberfläche, überleben könnten. Dort seien die Bedingungen besser, die Temperaturen niedriger und der Druck weniger extrem, schreibt auch die Nasa

Für den Philanthropen ist das Ganze keine unrealistische Schnapsidee, sondern ein seriöses Projekt: «Ich denke, es ist weniger ehrgeizig, als bis 2050 eine Million Menschen auf der Marsoberfläche anzusiedeln», sagt er gegenüber «Business Insider». Mit dieser Aussage bezieht sich der Visionär auf Elon Musks Plan, bis zum gleichen Zeitraum eine Kolonie auf dem Mars zu gründen. 

Titan-Vorfall soll Menschheit nicht aufhalten

Die Tragödie mit dem Titan-U-Boot hat Bedenken hinsichtlich des Innovationsansatzes und der Sicherheit von Ocean Gate aufgeworfen. Trotz der Tragödie befürwortet Söhnlein weitere moderne Forschungsansätze und glaubt, dass die Menschheit sich nicht vor ehrgeizigen Zielen wie der Kolonisierung der Venus scheuen sollte.

Ob beim Vorhaben bessere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden, bleibt offen. Doch wie auch der Ocean-Gate-CEO in der Titan, soll auch Söhnlein gemäß Business Insider gewillt sein, Gefahren einzugehen: «Forschende müssen bei allen Unternehmungen, die Grenzen überschreiten, mit kalkulierten Risiken rechnen.» Es sei nie zu 100 Prozent vermeidbar. 

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