Stadtbauer gesucht: Ökoquartier Kuebebierg gibt ungewöhnliche Stellenanzeige auf

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Stadtbauer gesuchtÖkoquartier Kuebebierg gibt ungewöhnliche Stellenanzeige auf

LUXEMBURG – In fünf bis sechs Jahren soll das neue ökologische Stadtviertel im Herzen Luxemburgs rund 7000 Menschen beherbergen. Für den dazugehörigen Bauernhof muss allerdings noch der passende Landwirt gefunden werden.

Güller Güller architecture urbanism

«Gesucht wird ein Betreiber für einen städtischen Bauernhof im zukünftigen Stadtteil Kuebebierg»: Ein solches Stellenangebot findet man nicht alle Tage. Verfasser dieses Gesuchs ist Martine Hemmer, Leiterin der Kommunikationsabteilung des Fonds Kirchberg, die von regem Interesse an der ungewöhnlichen Jobofferte berichtet: «Es gibt zwar keine 100 Bewerbungen, aber das Feedback ist insgesamt sehr positiv». Dabei hat die Kommunikationsbeauftragte nach eigenen Angaben Bewerbungsunterlagen verschiedenster Kandidaten erhalten: «Von eher traditionellen Landwirten bis hin zu jungen, unabhängigen Gemüsebauern».

Der an Kirchberg angrenzende Bauernhof im künftigen Ökoquartier Kuebebierg wird eine Fläche von etwa fünf Hektar einnehmen. Betriebsbeginn ist laut Martine Hemmer für Mitte 2024 geplant, auch wenn das neue Ökoviertel selbst erst ab 2028/2029 seine künftigen 7000 Einwohner in 3127 Wohnungen beherbergen wird. Auf den insgesamt 33 Hektar des neuen Quartiers sollen die zukünftigen Bewohner möglichst ressourcenschonend leben, mit einem maximalen Einsatz von erneuerbaren Energien.

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Da das neue Viertel und sein Bauernhof in unmittelbarer Nähe zu Hauptstadt liegen, gehört das Projekt zur Familie des «urban farming», das gerade zu Zeiten vollgestopfter, stickiger Städte mit immer weniger werdenden Grünflächen einen regelrechten Boom erlebt. Damit ist das Projekt Teil der nationalen Strategie der Regierung, «die darauf abzielt, die Lebensmittelprodukte in die Städte selbst zu verlagern. Das Endziel ist die Kreislaufwirtschaft: Man produziert dort, wo man konsumiert», so Martine Hemmer.

Öko-Bauer soll Manager-Qualitäten mitbringen

Den künftigen urbanen Farmer oder die Farmerin erwarten im neuen Job neben der Nahrungsmittelproduktion, wie Obst- und Gemüseanbau, und der Kleintierzucht von beispielsweise Hühnern und Kaninchen, auch die Pflege der Grünflächen des Viertels. Gesucht wird daher ein Landwirt mit einem Talent für Management.

Darüber hinaus soll der «Bauernhof auch eine pädagogische Funktion einnehmen. Dies geschieht im Rahmen von Sensibilisierungsmaßnahmen zur Lebensmittelproduktion, zur Ökologie und zum Erhalt des landschaftlichen Erbes, um die Vergangenheit des Ortes in der Stadtentwicklung zu verankern», so die die Vertreterin des Fonds Kirchberg.

Eine Entscheidung in diesem besonderen Bewerbungsprozess soll laut Martine Hemmer nicht lange auf sich warten lassen.

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(jfc)

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