Tanken in Luxemburg – Ölsektor sieht Preisexplosion kommen

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Tanken in LuxemburgÖlsektor sieht Preisexplosion kommen

LUXEMBURG – Die Groupement pétrolier luxembourgeois (GPL) glaubt, hohe Spritpreise schaden dem Land, ohne dem Klima zu helfen.

«In 20 Monaten wird die Regierung die Kosten für uns um 16,4 Cent pro Liter erhöht haben», bedauert Romain Hoffmann, Präsident der GPL.

«In 20 Monaten wird die Regierung die Kosten für uns um 16,4 Cent pro Liter erhöht haben», bedauert Romain Hoffmann, Präsident der GPL.

Der luxemburgische Ölsektor kritisiert die Reformen der Regierung, darunter die bevorstehende Verbrauchssteuererhöhung und die CO2-Steuer. Dadurch seien Arbeitsplätze gefährdet. Der Sektor beschäftigt 2600 Menschen im Großherzogtum. «In 20 Monaten wird die Regierung die Kosten für uns um 16,4 Cent pro Liter erhöht haben», bedauert Romain Hoffmann, Präsident der GPL. Für den Endverbraucher würde die Erhöhung in dem Zeitraum 19,52 Cent pro Liter betragen. Der extreme Preisanstieg hänge auch mit der Verpflichtung zu Biokraftstoffen zusammen, bekräftigt die GPL.

Laut GPL habe diese Politik keine positive Wirkung auf das Klima, weil sie «keine Auswirkungen auf das Verhalten» habe, sondern das Problem lediglich verschiebe, sagt Paul Kaiser, Vizepräsident der GPL. Im Klartext: Die Menschen werden weiter die gleiche Menge Benzin kaufen, aber nicht unbedingt in Luxemburg. In der Statistik könnte Luxemburg damit besser dastehen. Die Bilanz der Großregion wird damit aber nicht wirklich besser.

Infolgedessen «werden die Investitionen der letzten Jahre wahrscheinlich verloren gehen und die Beschäftigung in diesem Sektor zurückgehen», befürchtet die GPL. «Wir brauchen eine Klimapolitik, die sich wirklich auf den Klimaschutz auswirkt», sagt die GPL. So werden bis 2020 9,7 Prozent der Kraftstoffe der Gruppe auf erneuerbaren Energien basieren. Darüberhinaus sollte dieser Anteil nicht der Verbrauchssteuer oder der CO2-Steuer unterliegen. Die Gruppe fordert auch eine vorsichtigere Anpassung der Besteuerung, um die Auswirkungen besser abschätzen zu können und eine linearere Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien.

(Jérôme Wiss/L'essentiel)

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