Opfer zerstückeltFall Diana S. jährt sich – noch immer wird ermittelt
DIEKIRCH – Am 19. September 2023 war der enthauptete Torso der 40-jährigen Diana S. gefunden worden. Angesichts des anstehenden Jahrestages gewährt die Staatsanwaltschaft einen kleinen Einblick in die Arbeitsbilanz.

Teile der Leiche waren im September im französischen Mont-Saint-Martin entdeckt worden.
In wenigen Tagen ist es genau ein Jahr her, dass die ersten Leichenteile der getöteten Portugiesin Diana S. aus Diekirch entdeckt wurden. Ein tatverdächtiger 48-Jähriger sitzt zwar seit dem 7. Oktober 2022 in Untersuchungshaft, doch der Fall beschäftigt die Behörden noch immer – und wird es wohl auch weiterhin, wie in einer Mitteilung der Diekircher Staatsanwaltschaft am Freitag deutlich wird.
«Die Ermittlungen stehen noch nicht vor dem Abschluss», so die Staatsanwaltschaft. Weitere Details könne man wegen des Untersuchungsgeheimnisses nicht bekanntgeben – ein konkretes Tatmotiv nennen die Behörden nach wie vor nicht. Stattdessen geben sie Einblick in die bisherige Arbeitsbilanz.
Mehr Gutachten und Rechtshilfeersuchen vorgesehen
Die Polizei habe rund 30 Protokolle und Berichte erstellt, etwa 20 gerichtliche Gutachten seien in Auftrag gegeben worden. Zudem habe man europäische Ermittlungsbeschlüsse und Rechtshilfeersuchen in Marokko, Frankreich, Belgien und Deutschland erlassen sowie ausgeführt und Verfahrensschritte vorgenommen. Im vergangenen Juli hatte eine Tatortbegehung mit dem Beschuldigten stattgefunden. «Weitere Gutachten und Rechtshilfeersuchen werden folgen», so die Staatsanwaltschaft.
Am 19. September hatte ein Jugendlicher in der französischen Gemeinde Mont-Saint-Martin den Torso der 40-jährigen Frau hinter einem Gebäude gefunden. Nach mehrtägigen Ermittlungen war Diana S. anhand zweier veröffentlichter Tätowierungen und einer anschließenden DNA-Analyse identifiziert worden. Anfang Oktober wurde ein 48-jähriger Tatverdächtiger festgenommen. Bei dem Verdächtigen soll es sich um den Onkel eines Mannes handeln, den Diana S. im Sommer 2021 im Zuge einer arrangierten Ehe geheiratet haben soll. Im vergangenen November waren weitere Leichenteile im deutschen Temmels aufgetaucht, die letztlich ebenfalls Diana S. zugeordnet werden konnten.