In Luxemburg – Ort stellt Kühlschrank gegen Verschwendung auf

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In LuxemburgOrt stellt Kühlschrank gegen Verschwendung auf

TÜNTINGEN – Ein Pilotprojekt macht Schluss mit der Verschwendung. Übrig gebliebene Speisen werden in einem Selbstbedienungskühlschrank auf der Straße angeboten.

Übrig gebliebenem Essen eine zweite Chance geben, das ist das Ziel von Frigo anti-gaspillage. Das Pilotprojekt wurde am Freitag in Tüntingen, im ländlichen Westen Luxemburgs, vorgestellt. Es geht auf eine Initiative der Jugendherberge Hollenfels zurück, die vom Landwirtschaftsministerium und der Gemeindeverwaltung von Helperknapp unterstützt wird.

«Seit dem 2. September haben wir 512 Gerichte in unseren Selbstbedienungskühlschrank gestellt», sagt Stéphane Mossay, Projektinitiator und Leiter der Jugendherberge Hollenfels. «Seither haben wir nur sieben Gerichte wegwerfen müssen und nur acht Personen haben nicht bezahlt», erzählt der Herbergsvater. Eine Mahlzeit kostet drei Euro. Einige Leute hätten aber auch freiwillig mehr gezahlt, so dass Einnahmen und Ausgaben im Gleichgewicht liegen.

Das fast 24.000 Euro teure Projekt ist bereits ein Erfolg. «In unserer Jugendherberge haben wir im vergangenen Jahr 80.000 Mahlzeiten gekocht», sagt Mossay. «20 Tonnen Lebensmittel haben wir weggeschmissen. Das ist einfach zu viel. Da hatten wir die Idee mit dem Kühlschrank. Die Ziel ist, pro Jahr zwei Tonnen zu verwerten, die sonst im Müll landen würden. Das wäre eine wunderbare Sache!»

Jetzt soll sich der Selbstbedienungskühlschrank auch in Luxemburg bewähren. «Hier in Tüntingen sind die Leute sehr ehrlich und spielen das Spiel mit», meint Mossay. «Ich bin nicht sicher, ob so ein Projekt überall funktioniert. Für Städte wie Luxemburg oder Esch müsste das Zahlungssystem sicherlich angepasst werden.»

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