Computer-Vergehen«Palin-Hacker» ist hinter Gitter
Der 23-jährige Sohn eines US-Politikers sitzt seit Montag in einem Bundesgefängnis. Der offene Vollzug wurde dem jungen Mann verweigert.

Der Student David Kernell musste 2008 erstmals vor Gericht erscheinen. Der damals 20-Jährige hatte Sarah Palins Mailkonto durchstöbert.
David Kernell ist nicht nur der Sprössling eines demokratischen US-Abgeordneten, er kennt sich auch mit E-Mail-Accounts aus. So hat er sich im September 2008 heimlich Zugang zum privaten Mail-Konto von Sarah Palin, der damaligen Gouverneurin von Alaska, verschafft.
Wegen des «Angriffs» auf die Privatspähre der rechtskonservativen Politikerin wurde der junge Mann als «Palin-Hacker» bekannt. Nun hat er eine einjährige Haftstrafe angetreten, wie BBC berichtet.
Der heute 23-Jährige sitze seit Montag in einem Bundesgefängnis in Kentucky. Dies nach einer Intervention der US-Regierung, wie BBC herausgefunden hat. Bei der Verurteilung hatte der vorsitzende Richter noch empfohlen, dem Verurteilten den offenen Strafvollzug in einem sogenannten Halfway House – einem Resozialisierungszentrum - zu gewähren. Dies wurde ihm nun offensichtlich verweigert.
Sicherheitsfragen beantwortet
Der Politiker-Sohn ist laut BBC im Mai 2010 von einem Geschworenengericht verurteilt worden – wegen zwei minderschwerer Delikte.
Um in den Mail-Account der umstrittenen Politikerin zu gelangen, hatte er sich eine Sicherheitsfunktion des Providers Yahoo zunutze gemacht. Diese Funktion erlaubte den Zugriff auf das Konto trotz vergessenem Passwort – man musste einfach drei Fragen beantworten.
Später wurden Screenshots mit privaten Details von Palins Konto unter anderem über die Whistleblower-Website Wikileaks verbreitet.
Nebem dem Computervergehen machte sich Kernell auch der Behinderung der Justiz schuldig, indem er mögliches Beweismaterial von seiner Festplatte löschte.
(20min.ch/dsc)