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AstraZenecaPanne in Impfstudie verhilft Impfstoff zum Erfolg

Die erfreulichen Zwischenresultate seiner Impfstudie verdankt Pharma-Riese AstraZeneca einem glücklichen Zufall.

AstraZenecas Impfstoff ist bis zu 90 Prozent wirksam.

AstraZenecas Impfstoff ist bis zu 90 Prozent wirksam.

DPA/John Cairns/university of Oxford

Im Kampf gegen das Coronavirus zeigen sich auf Seiten der Impfstoffentwicklung die ersten Erfolge. Die Impfstoffprojekte von Pfizer/Biontech und Moderna haben in ihren Zwischendaten eine Wirksamkeit von bis zu 95 Prozent gezeigt. Jetzt hat auch AstraZeneca die ersten Zwischenergebnisse der noch laufenden klinischen Oxford-Studien vorgestellt. 

Diese zeigen ebenso eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent. Ersten Hinweisen zufolge könnte dieser auch eine Übertragbarkeit des Coronavirus auf nicht geimpfte Personengruppen verhindern.

Halbe Dosis ist effektiver als volle

Wie die Ergebnisse zeigen, wird eine Testgruppe, die eine halbe Dosis und im Abstand von einem Monat eine volle Dosis erhielt, zu 90 Prozent vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt. Bei einer weiteren Testgruppe, die beide Male die volle Dosis bekam, zeigte sich dagegen ein Schutz von 62 Prozent. Einer dritten Testgruppe wurde als Kontrollkohorte gar keine Corona-Impfung gespritzt. Bei ihr ergaben sich die meisten Corona-Infektionen. 

«Glücklicherweise zeigt sich, dass wir bei einer der getesteten Dosierungen eine Wirksamkeit von rund 90 erzielen dürften, und dabei benötigen wir eine geringere Menge, sodass mit den geplanten Liefermengen mehr Menschen geimpft werden könnten», sagt Studienleiter Andrew Pollard. Geimpfte Probanden scheinen das Virus zudem nicht mehr an Dritte zu übertragen. Zu den halben Dosierungen kam es durch ein Versehen, wie AstraZeneca berichtet. Ursprünglich hätte die Testgruppe ebenso die volle Dosis erhalten sollen. 

Pollard und seine Kollegen erklären diese – bislang nur vorläufigen Hinweise – damit, dass eine niedrigere erste Impfdosis das körpereigene Immunsystem vielleicht besser ankurbeln und die zweite Dosis dann einen stärkeren «Booster-Effekt» haben könnte.

AstraZeneca hatte zugesichert, mit dem Impfstoff während der Pandemie keinen Profit erzielen zu wollen. «Wir finden AstraZeneca in einer guten Ausgangslage, um die weltweite Bevölkerung – ausgenommen die USA – während der Pandemie zu einem attraktiven Preis mit einem Impfstoff zu beliefern, der gut zu transportieren und lagern ist», kommentieren die Analysten der Bank Berenberg.

(L'essentiel/ga)

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