Belgisches Grenzgebiet: Pass verweigert – Der kleine Noa sitzt mit seinen Vätern in Mexiko fest

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Belgisches GrenzgebietPass verweigert – Der kleine Noa sitzt mit seinen Vätern in Mexiko fest

IBINGEN/MEXIKO – Zwei belgische Väter, die unweit der luxemburgischen Grenze leben, sitzen in Mexiko fest, weil ihr zwei Monate alter Junge, der durch eine Leihmutterschaft geboren wurde, keinen Pass besitzt.

Frédéric Lambert
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Frédéric Lambert
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Um ihr Familienglück zu vervollständigen entschieden sich Dylan und Gérald für eine Leihmutter aus Mexiko.

Um ihr Familienglück zu vervollständigen entschieden sich Dylan und Gérald für eine Leihmutter aus Mexiko.

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Ende November war es dann so weit. Der kleine Noa kam gesund zur Welt.

Ende November war es dann so weit. Der kleine Noa kam gesund zur Welt.

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Seither sind die beiden frischen Väter in Mexiko-Stadt bei ihrem Jungen.

Seither sind die beiden frischen Väter in Mexiko-Stadt bei ihrem Jungen.

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Noa erblickte am 25. November letzten Jahres in Mexiko-City das Licht der Welt. Dylan und Gérald wollten sich den Wunsch einer eigenen Familie erfüllen und ließen Noa per Leihmutterschaft zur Welt bringen. Am 7. Januar erklärte sich die kleine Familie bereit, nach Belgien zurückzukehren, nur dass sich die mexikanische Verwaltung am Mittwoch, dem 11. Januar, plötzlich weigerte, einen Pass für Noa auszustellen. «Wir haben seinen Pass gesehen», schreiben sie uns, «aber nach vier Wochen der Beantragung und ohne besondere Gründe weigert man sich, ihn uns zu geben.» Nun sitzen die drei kurz vor dem geplanten Abflug in Mexiko-City fest.

Dylan und Gérald, die beide in Luxemburg tätig sind, unternahmen eine Vielzahl von Schritten, bevor sie im April 2021 zum ersten Mal nach Mexiko reisten. 14 Monate später, Anfang Juni, bestätigten die ersten Ultraschallbilder die positive Schwangerschaft und die beiden Väter veranstalteten sogar eine Baby-Shower-Party aus der Ferne, um das Geschlecht ihres zukünftigen Kindes zu enthüllen.

«Es ist eine Schwangerschaft, die man anders erlebt», betonten die beiden Väter, «aber wir sind stolz auf unsere Leihmutter». In Mexiko wird die Leihmutter von einer Agentur ausgewählt. Sie muss ein bestimmtes Alter haben und bereits ein Kind bekommen haben. Die zukünftigen Eltern, die seit dem 3. September 2022 verheiratet sind, sind sich einig: «Baby Noa geht es gut, das ist die Hauptsache.»

Lange Behördengänge

Die beiden Väter teilen ihr Glück, aber auch ihre Hürden via Instagram. «Die Behördengänge sind ein langer Kampf und wir werden alles tun, um unsere Rechte anzuerkennen», warnen die beiden Väter bereits nach einem ersten Termin in der belgischen Gemeinde Aubange. «Dein Zimmer ist schon fast fertig, noch fünf Wochen, dann fliegen wir los, Noa», fügten Dylan und Gérald Mitte Oktober hinzu. Am 25. November haben Dylan und Gérald ihren kleinen Noa in Mexiko-City getroffen. «Das erste Restaurant für uns drei. Dieses Familienglück und wie gut die Tacos schmecken», berichten sie stolz Anfang Dezember, bevor sie mit dem Kinderwagen die mexikanische Hauptstadt erkunden.

Der Kampf hat jedoch offensichtlich gerade erst begonnen, denn die belgische Gesetzgebung befasst sich nicht mit der Frage von Kindern, die von einer Leihmutter geboren wurden. Für sie ist Noa Belgier. «Noa ist in Mexiko geboren, also hat er das Recht, einen mexikanischen Pass zu haben», erklären uns Dylan und Gérald, «Wir stehen in Kontakt mit einem mexikanischen Anwalt und hoffen, dass wir von der belgischen Botschaft einen Passierschein bekommen, damit wir so schnell wie möglich zurückkehren können.» Die Kosten häufen sich und irgendwann müssen die beiden ihrer Arbeit im Großherzogtum wieder nachgehen. «Was auch immer passiert, wir werden hier eine Lösung finden und wir drei werden zusammenbleiben. Wir sind eine Familie und müssen alle drei zusammenhalten.»

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