Bilanz 2022: Phänomen E-Zigarette boomt in Luxemburg

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Bilanz 2022Phänomen E-Zigarette boomt in Luxemburg

LUXEMBURG – E-Zigaretten werden als Alternative zu herkömmlichen Tabakzigaretten vermarktet und gelten als trendy. Harmlos sind sie aber nicht, wie auch aus den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen des Gesundheitsministeriums hervorgeht.

Marion Chevrier
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Marion Chevrier
ARCHIV - 30.09.2019, Nordrhein-Westfalen, Oberhausen: ILLUSTRATION - Ein Mann verwendet eine E-Zigarette des Herstellers Juul Lab. (zu dpa "E-Zigarettenfirma Juul zahlt 462 Millionen Dollar bei US-Vergleich") Foto: Fabian Strauch/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Einweg-E-Zigaretten sind besonders bei jungen Menschen beliebt.

dpa

In Luxemburg haben im Jahr 2022 – wie auch im Vorjahr – insgesamt 28 Prozent der Bevölkerung über 16 Jahren geraucht. Das Gesundheitsministerium hat in einer Online-Umfrage 3135 unter ihnen befragt und die Zahlen am Mittwoch in einer Pressemitteilung veröffentlicht. Auch wenn diese stabil seien, gehörten sie «immer noch zu den höchsten der vergangenen Jahre», stellt das Ministerium fest.

Am eifrigsten rauchten die 25- bis 34-Jährigen (36 Prozent), knapp dahinter folgen die 35- bis 49-Jährigen (34 Prozent, +2) und die 16- bis 24-Jährigen (34 Prozent, -2). Mit einem Anteil von 29 Prozent rauchen Männer aller Altersgruppen etwas häufiger als Frauen mit 27 Prozent. Bei den unter 25-Jährigen ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern mit 39 Prozent Rauchern und 34 Prozent Raucherinnen noch etwas deutlicher.

Im dritten Jahr in Folge ist die Zahl der Alltagsraucher gestiegen: 129.079 Einwohner über 16 Jahren (20 Prozent) greifen täglich zur Zigarette. 24 Prozent sind Gelegenheitsraucher und 11 Prozent, vor allem 16- bis 24-Jährige, rauchen Shisha. Was den Konsum von E-Zigaretten im Jahr 2022 angeht, stellte das Ministerium einen starken Anstieg von 9 auf 13 Prozent fest. Am besorgniserregendsten seien der explosionsartige Anstieg von 11 auf 21 Prozent bei den 16- bis 24-Jährigen und die ebenfalls kräftige Zunahme von 15 auf 20 Prozent bei den 25- bis 34-Jährigen. Außerdem würden Frauen inzwischen genauso häufig dampfen wie Männer.

Grund für diese Entwicklung seien aggressiv beworbene Produktneuheiten wie etwa elektronische Einwegzigaretten. Deren Aromen seien für Jugendliche besonders verlockend, warnen die Behörden und verweisen zudem auf die moderaten Preise. Über die Hälfte der Konsumenten (53 Prozent) dampfen nach eigenen Angaben aus Spaß und wegen des Geschmacks. Dagegen geben 44 Prozent an, ihren Zigarettenkonsum dadurch verringern zu wollen. 43 Prozent wiederum verfolgten das Ziel, mit dem Rauchen herkömmlicher Zigaretten ganz aufzuhören.

Bist Du Raucher?

Für eine erfolgreiche und dauerhafte Entwöhnung sind drei bis vier Versuche erforderlich. Gründe für die ersten Misserfolge sind vielfältig, doch Stress (59 Prozent), Gewichtszunahme (37 Prozent) und Angst vor Misserfolg (35 Prozent) werden als Hauptgründe genannt.

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