Überfall in Benin – Piraten entern Luxemburger Schiff «St Marseille»

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Überfall in BeninPiraten entern Luxemburger Schiff «St Marseille»

LUXEMBURG – Piraten haben vor der Westküste Afrikas ein unter der Flagge Luxemburgs fahrendes Schiff überfallen. Zwei Wachen wurden durch Schüsse verletzt.

Der Öltanker «St Marseille» gehört der französischen Gruppe ST Management.

Der Öltanker «St Marseille» gehört der französischen Gruppe ST Management.

sea-tankers.fr

Piraten haben am Dienstag vor der Küste von Benin ein in Luxemburg registriertes Schiff überfallen. Das teilt die Regierung in einem Communiqué mit. Insgesamt fünf Angreifer enterten den Öltanker «St Marseille» der Firma ST Management SAS, als dieser gerade vor der Stadt Cotonou ankerte. Zwei aus Benin stammende Wachen wurden bei dem Überfall durch Schüsse verletzt.

Nachdem die Piraten feststellten, dass sich keine Ladung auf dem Schiff befand, traten sie die Flucht an. Die Besatzung der «St Marseille» wurde nicht verletzt und sei wohlauf, so die Regierung. Die beiden verletzten Wachen befinden sich offenbar außer Lebensgefahr und werden im Krankenhaus behandelt. An Bord des Schiffs befanden sich keine Luxemburger Staatsbürger. Der nationale Krisenstab sei unmittelbar über die Situation unterrichtet worden.

Die 122 Meter lange Öl- und Chemikalienfrachter «St Marseille» wurde 2008 in der Türkei gebaut und gehört der französischen Gruppe ST Management mit Sitz in Merignac bei Bordeaux.

Der Golf von Guinea vor der Westküste Afrikas ist als Piratennest gefürchtet. Erst vor zwei Jahren wurde dort ein unter der Flagge Luxemburgs fahrendes Schiff überfallen. Zwei Besatzungsmitglieder, ein Russe und ein Nigerianer, wurden damals verschleppt und erst Wochen später wieder freigelassen. Die zehn anderen Besatzungsmitglieder brachten das Schiff in den nigerianischen Hafen Onne, nachdem die Piraten geflüchtet waren. Die Besatzung hatte sich in einer «Panikzelle» verschanzt.

(jt/L'essentiel)

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