Stadt LuxemburgPolfer droht, E-Scooter zu beschlagnahmen
LUXEMBURG – Die Bürgermeisterin der Hauptstadt kritisiert die Methode, mit der die umstrittenen «Bird»-Roller auf dem Glacis platziert wurden.

Lydie Polfer erklärt, dass die Stadt «vor vollendete Tatsachen gestellt wurde».
In der Nacht von Montag auf Dienstag wurden zwischen dem Glacis und Kirchberg an mehreren Positionen die umstrittenen E-Scooter der Firma Bird platziert, die mit einer App von jedem benutzt werden können. Die Aktion hat nicht nur die Bewohner der Hauptstadt, sondern auch die Stadt selbst überrascht. Auf Anfrage von L'essentiel konnte Bürgermeisterin Lydie Polfer ihren Ärger nicht verbergen: «In den letzten zwei Jahren haben wir sieben Anfragen von Dienstleistern für E-Scooter erhalten. Jedes Mal antworteten wir, dass wir nicht interessiert seien, auch gegenüber Bird Ende Mai 2019.»
Aber wie sind die Elektroroller dann am Dienstag auf die öffentliche Straße gekommen? «Das Unternehmen hat uns am Montagabend um 18.52 Uhr eine E-Mail geschickt, um bekanntzugeben, dass sie jetzt loslegen würden», sagt Lydie Polfer. Bird würde eine Gesetzeslücke ausnutzen, die seine Installation legal macht. «Das ist nicht sehr korrekt. Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt, auch der Kirchberg Urbanization Fund wurde nicht informiert», sagt Polfer.
Eine Gefahr für den öffentlichen Raum
«Elektroroller sind eine Gefahr, sie werfen zu viele Sicherheitsprobleme auf! Und wo werden sie jetzt überall abgestellt?», erläutert Polfer ihre Bedenken. «Wir haben bereits bemerkt, dass die Fahrzeuge einfach so überall zurückgelassen werden. Eine Windböe und schon können sie auf die Straße oder Straßenbahnlinie fallen.»
Die Stadt versucht nun, Kontakt mit dem verantwortlichen Unternehmen aufzunehmen, um einen Kompromiss zu finden, durch den die Nutzung überwacht werden kann. Sollte dies in den nächsten Stunden nicht der Fall sein, droht Lydie Polfer damit, die Gesetzgebung zu nutzen, um diese Roller von der Polizei beschlagnahmen zu lassen, da sie als Gefahr für den öffentlichen Raum dargestellt werden.
(Nicolas Chauty/L'essentiel)