Terror in LondonPolizei gibt Namen von zwei Attentätern bekannt
Bei den Angreifern handele es sich um Khuram Shazad Butt, einen in Pakistan geborenen Briten, und Rachid Redouane, der sich als Marokkaner oder auch als Libyer ausgegeben habe.

Auf der London Bridge fuhr am Samstagabend kurz nach 22 Uhr ein Lieferwagen in Fußgänger. Drei Angreifer verließen anschließend das Fahrzeug und gingen in der Nähe beim Borough Market mit Messern auf Passanten los. Die Polizei spricht von einem Terroranschlag.
Mindestens sieben Menschen wurden getötet und 48 Personen verletzt, darunter auch zwei Polizisten. 21 Menschen befinden sich in einem kritischen Zustand.
Die drei Angreifer wurden von der Polizei erschossen. Sie trugen Sprengstoffattrappen. Die Polizei glaubt nicht, dass es noch weitere Angreifer gab. Die Identität der drei Männer ist inzwischen ermittelt.
Der IS hat sich zur Tat bekannt.
Die britischen Parteien haben den Wahlkampf für die Parlamentswahlen am Donnerstag unterbrochen. Die Wahlen will Premierministerin May aber nicht verschieben.
Montag:
19.53 Uhr:
Zwei Tage nach dem Terroranschlag in London hat die britische Polizei die Namen von zwei der drei Attentäter genannt.
Es handle sich um den 27-jährigen Khuram Shazad Butt, einen in Pakistan geborenen Briten, und den 30 Jahre alten Rachid Redouane, der sich als Marokkaner oder auch als Libyer ausgegeben habe, teilte die Polizei am Montag mit. Beide wohnten demnach im Ostlondoner Stadtteil Barking.
18.59 Uhr:
Auf den letzten Metern vor der britischen Parlamentswahl beißt Theresa May die Zähne zusammen: Sie halte an dem Wahltermin am Donnerstag fest, sagte die Premierministerin nach dem brutalen Anschlag in London mit sieben Toten. Doch nicht nur die jüngsten Attentate in London und Manchester setzen die 60-Jährige unter Druck. Der Vorsprung ihrer konservativen Tories ist laut Umfragen zusammengeschmolzen. Parteifreunde fürchten, dass die vorgezogene Wahl zum Bumerang wird. Eigentlich wollte sich May damit eine komfortable Mehrheit für die Brexit-Verhandlungen sichern.
In einem Interview mit dem britischen Sender ITV forderte der Labour-Parteivorsitzende Jeremy Corbyn indirekt Mays Rücktritt. «Es wäre vielleicht die beste Möglichkeit, mit der Situation umzugehen», sagte er mit Blick auf die Wahl vom Donnerstag.
Im Wahlkampf setzte May auf ihre Regierungserfahrung: Sie sei die einzige, die den Brexit erfolgreich verhandeln könne, wiederholte sie gebetsmühlenartig. Dabei war sie genauso wie ihr 68-jähriger Labour-Kontrahent Corbyn vor dem Brexit-Referendum noch eine Gegnerin des EU-Austritts.
14.01 Uhr:
Die britische Premierministerin Theresa May befürchtet einen weiteren Terroranschlag in Großbritannien. Die Behörden schätzten die Gefahr für die nationale Sicherheit weiterhin als «schwerwiegend» ein, sagte May nach einem Krisentreffen.
Ein terroristischer Angriff in Großbritannien sei «sehr wahrscheinlich», sagte sie nach dem Gespräch mit Vertretern der wichtigen Sicherheitsbehörden in London. May verurteilte den Terroranschlag vom Samstagabend als Attacke auf die freie Welt.
May hat zudem die tödlichen Polizeischüsse auf die Londoner Angreifer verteidigt. Sie unterstütze die Polizeistrategie, den Terrorangriff mit «Schüssen, um zu töten» zu stoppen, sagte sie am Montag. So seien in dem achtminütigen Einsatz «zahllose Leben» gerettet worden.
Auch bestätigte die Premierministerin, dass die Identität der mutmaßlichen Attentäter der Polizei bekannt sei. Die Regierungschefin lobte erneut die Polizisten und Rettungskräfte für ihren «außerordentlichen Heldenmut».
13.50 Uhr:
Nach dem Anschlag in London hat die Polizei weitere Festnahmen vermeldet. Bei Durchsuchungen im Osten der britischen Hauptstadt seien mehrere Verdächtige in Gewahrsam genommen worden, teilte Scotland Yard am Montagmorgen mit.
Die Razzien fanden demnach in den östlichen Stadtteilen Newham und Barkin statt. Anti-Terror-Einheiten hätten dort zwei Immobilien durchsucht. Die Ermittlungen liefen weiter, gab die Polizei bekannt. Zuletzt hatte sie von bislang zwölf Festnahmen gesprochen. Demzufolge befanden sich noch sieben Frauen und vier Männer in Gewahrsam, nachdem ein Mann auf freien Fuß gesetzt worden war.
Unter Leitung von Premierministerin Theresa May sollte am Montag das Sicherheitskabinett zusammenkommen. Dabei sollten Konsequenzen aus dem dritten Anschlag in Großbritannien binnen drei Monaten beraten werden.
Sonntag:
20.56 Uhr
Unter den sieben Todesopfern beim Anschlag in London befinden sich nach Regierungsangaben auch ein Franzose und ein Kanadier. Ein Franzose zähle zu den sieben Todesopfern des Anschlags am Samstagabend, teilte der französische Aussenminister Jean-Yves Le Drian am Sonntag während eines Besuchs in Tunesien mit. Ausserdem seien sieben Franzosen verletzt ins Spital eingeliefert worden, vier von ihnen befänden sich in Lebensgefahr. Ein Franzose wurde nach Angaben des Ministers noch vermisst.
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau erklärte in Ottawa, es gebe auch ein kanadisches Todesopfer. Die Tatsache, «dass ein Kanadier unter den Opfern ist, bricht mir das Herz», fügte er hinzu.
19.50 Uhr
Im Zuge des Anschlags in London ist nach Angaben der Ermittler auch ein Unbeteiligter durch Polizeischüsse verletzt worden. Acht Polizeibeamte hätten die «beispiellose» Zahl von 50 Schüssen auf die drei Angreifer in der Londoner Innenstadt abgegeben, teilte Mark Rowley von der Londoner Polizei am Sonntag mit. Dabei habe auch ein Unbeteiligter eine Schusswunde erlitten, sagte er.
Acht Minuten nach dem ersten Notruf erschoss die Polizei die drei Angreifer. Rowley sagte, es werde noch geprüft, ob die drei Männer tatsächlich allein gehandelt hätten. Er sei aber «zunehmend zuversichtlich, dass diese Attacke von drei Individuen verübt» worden sei. Am Sonntag hatte die Polizei im Zusammenhang mit dem Angriff in London zwölf Verdächtige festgenommen.
19.11 Uhr
Einer der drei Attentäter von London hat kurz vor dem Terroranschlag den weißen Transporter gemietet, der für die Tat genutzt worden ist. Das sagte ein Sprecher der Londoner Polizei am Sonntag.
Der Wagen war am Samstagabend auf der London Bridge in eine Gruppe von Fussgängern gefahren. «Wir sind schon weit gekommen, aber natürlich bleibt noch viel zu tun», sagte der Polizeisprecher. Die Ermittler versuchten, mehr über die drei Attentäter, ihre Verbindungen und mögliche Hintermänner herauszufinden.
18.52 Uhr
Einer der drei Attentäter von London hat kurz vor dem Terroranschlag den weißen Transporter gemietet, der für die Tat genutzt worden ist. Das sagte ein Sprecher der Londoner Polizei am Sonntag.
Der Wagen war am Samstagabend auf der London Bridge in eine Gruppe von Fußgängern gefahren. «Wir sind schon weit gekommen, aber natürlich bleibt noch viel zu tun», sagte der Polizeisprecher. Die Ermittler versuchten, mehr über die drei Attentäter, ihre Verbindungen und mögliche Hintermänner herauszufinden.
18.34 Uhr
Die Londoner Polizei geht davon aus, dass es bei dem erneuten Anschlag in der britischen Hauptstadt neben den drei erschossenen mutmaßlichen Tätern keine weiteren Angreifer gegeben hat. Dennoch gebe es «eindeutig mehr zu tun» bei den laufenden Ermittlungen, sagte der Leiter der Londoner Antiterrorbehörde und stellvertretende Polizeichef Mark Rowley, am Sonntag auf einer Pressekonferenz. Die Polizei müsse unter anderem herausfinden, ob andere Personen an der Planung des Angriffs beteiligt gewesen seien.
18.28 Uhr
Laut Augenzeugen und einem Bericht der BBC haben acht Polizisten mindestens 50 mal auf die Attentäter geschossen. Und nur mit einem Schlagstock in den Händen hat sich ein Polizeibeamter den Angreifern beim Terroranschlag entgegengestellt. Er wurde nahe am Tatort an der London Bridge durch Messerstiche schwer verletzt. Nun ist er von den Verantwortlichen für seinen Mut gelobt worden.
«Für einen Beamten, der vor weniger als zwei Jahren zu uns gestoßen ist, war seine Tapferkeit herausragend und macht mich sehr stolz», teilte Paul Crowther von der für den Schienenverkehr zuständigen Transport Police mit.
Er habe den Beamten zuvor im Krankenhaus besucht und mit ihm gesprochen. Der Gesundheitszustand des Beamten, über den zunächst keine weiteren Angaben vorlagen, sei inzwischen stabil. Die gesamte Polizei wünsche ihm eine rasche Genesung. Crowther betonte, der Kollege habe «enormen Mut im Angesicht der Gefahr gezeigt, so wie es viele andere getan haben, die vor Ort waren und zur Hilfe geeilt sind».
17.43 Uhr
Nach dem Anschlag im Zentrum von London mit sieben Toten haben sich am Sonntagnachmittag 21 Verletzte weiterhin in einem kritischem Zustand befunden. Premierministerin Theresa May besuchte einige der verletzten Anschlagsopfer im King's College Hospital, während verschiedene Staaten mitteilten, dass Bürger ihres Landes unter den Toten und Verletzten seien.
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau teilte mit, dass sich eine Person aus Kanada unter den Todesopfern befinde. Das Bundesaussenministerium in Berlin erklärte, dass mehrere Deutsche bei dem Anschlag verletzt worden seien. Einer habe schwere Verletzungen erlitten. Frankreichs Europaministerin Marielle de Sarnez zufolge waren zudem vier Franzosen unter den Verletzten.
17.04 Uhr
Unter den Verletzten bei dem Anschlag in London sind auch mehrere Deutsche. Wie am Sonntag aus dem Auswärtigen Amt in Berlin verlautete, befindet sich darunter auch eine schwer verletzte Person. Zur genauen der Zahl der deutschen Verletzten wurde zunächst nichts bekannt.
Es sind keine Luxemburger unter den Opfern. Das erklärte das luxemburgische Außenministerium am Sonntagmorgen.
16.13 Uhr
Nach dem erneuten Anschlag in London will die Regierung die im Land geltende Terroralarmstufe unverändert lassen. Sie steht derzeit bei «ernst», der zweithöchsten Stufe, die bedeutet, dass ein Anschlag als sehr wahrscheinlich betrachtet wird. Nach dem Attentat auf das Popkonzert in Manchester vor rund zwei Wochen war sie für einige Tage auf die höchste Stufe «kritisch» angehoben worden.
Die britische Innenministerin Amber Rudd sagte dem Fernsehsender ITV, die Polizei glaube nicht, dass sich weitere Täter auf der Flucht befänden. Antiterroreinheiten hatten am Sonntag zwölf Festnahmen gemeldet.
15.45 Uhr
Der Großherzog von Luxemburg und Großherzogin Maria Teresia haben Queen Elizabeth II in einem offiziellen Telegramm kondoliert. «Die Menschen von Luxemburg senden Ihrer Majestät eine Nachricht voller Mitgefühl und Solidarität nach dieser neuerlichen Attacke auf das Herz ihrer Hauptstadt», schreibt Großherzog Henri.
14.30 Uhr
Die Londoner Polizei hat nach eigenen Angaben zwölf Personen im Osten von London festgenommen. Details waren zunächst unklar. Nach Angaben der britischen Zeitung «Guardian» und des Nachrichtensenders Sky News durchsuchten Ermittler die Wohnung eines Attentäters im östlichen Stadtteil Barking.
Insgesamt hatte die Polizei drei Täter bei dem Terroranschlag an der London Bridge erschossen. Bei den Attacken auf die London Bridge und den Borough Market hatten die Angreifer am Samstagabend hatten mindestens sieben Menschen getötet.
12.45 Uhr
Die Polizei von Manchester erhöht nach dem Anschlag in London die Sicherheit am Benefizkonzert von Popsängerin Ariana Grande am Sonntagabend. Es werde zusätzliche Sicherheitskontrollen geben und jede Person werde durchsucht, sagte der Polizeibeamte Garry Shewan am Sonntag. Zudem würden daran bewaffnete Polizisten teilnehmen.
Ein Bombenattentäter hatte am 22. Mai ein Konzert von Grande in der Manchester Arena angegriffen und 22 Menschen getötet. Grande wird bei dem Benefizkonzert am Sonntag von Katy Perry, Coldplay, Justin Bieber und anderen unterstützt.
12.31 Uhr
Auch Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel reagiert auf die Anschläge in London: «Meine Gedanken sind bei den Familien der Opfer. Unsere Demokratien werden getestet, aber wir werden uns durchsetzen», schreibt er über Twitter.
12 Uhr
Die britische Premierministerin Theresa May ist nach einer Sitzung ihres Krisenkabinetts in London vor die Medien getreten. «Wir sind in den letzten drei Monaten Opfer von drei Terroranschlägen geworden», startet May und präsentiert einen Aktionsplan in vier Punkten.
«Obwohl diese Attacken nicht von einem einzigen Netzwerk von Angreifern ausgingen, sind sie doch in einem wichtigen Aspekt verbunden: Sie gingen von einer einzigen, bösen Ideologie aus, dem islamistischen Extremismus.» Diese «Perversion des Islams und der Wahrheit» liege dem Terror zugrunde; sie müsse besiegt werden.
May sprach in diesem Kampf speziell die Rolle des Internets an, das Extremisten einen rechtsfreien Raum biete. «Genug ist genug», so May.
Die Rückzugsorte der Islamisten müssten bekämpfen werden – sowohl in Syrien und im Irak als auch in der westlichen Welt.
Polizei und Sicherheitskräfte müssten gestärkt werden. Die Premierministerin will Haftstrafen für Islamisten erhöhen.
Viele Verletzte befänden sich in kritischem Zustand, so die Premierministerin. Die britischen Parlamentswahlen vom Donnerstag will May nicht verschieben. Über die aktuelle Bedrohungslage hat die Premierministerin – erstaunlicherweise – nicht gesprochen.
11.45 Uhr
Die Zahl der Todesopfer hat sich auf sieben erhöht. «Es ist leider bestätigt worden, dass sieben Bürger gestorben sind», sagte Londons Polizeichefin Cressida Dick am Sonntagmorgen. Gemäss Dick wurden 48 Personen verletzt. Zuvor war von über 50 Verletzten die Rede.
11.36 Uhr
Auch die oppositionelle Labour-Partei hat den Wahlkampf ausgesetzt. Der Entscheidung schlossen sich unter anderem die Liberaldemokraten sowie die Schottische Nationalpartei (SNP), die drittgrößte Fraktion im derzeitigen Parlament, an. Am Donnerstag findet in Großbritannien eine vorgezogene Parlamentswahl statt.
11.26 Uhr
Londons Bürgermeister hat die Bevölkerung nach einer tödlichen Terrorattacke zur Wachsamkeit aufgerufen. Er glaube jedoch, dass London eine der sichersten Städte der Welt sei, erklärte Sadiq Khan am Sonntag. Die Angreifer wollten die Demokratie Großbritanniens stören und die Pläne für die Parlamentswahlen am 8. Juni behindern, sagte Khan. Er lobte den Einsatz der Sicherheitskräfte in London.
11.10 Uhr
Die regierende Konservative Partei Großbritanniens setzt den Wahlkampf aus. Das kündigte sie am Sonntag an. Bereits nach dem Anschlag in Manchester vor knapp zwei Wochen hatten Premierministerin Theresa May und auch der Chef der Labour-Partei, Jeremy Corbyn, ihre Kampagnen unterbrochen.
10.59 Uhr
Die Zahl der Verletzten ist inzwischen auf 50 gestiegen. Wie die British Transport Police sagt, wurde auch ein Polizist schwer verletzt.
10.43 Uhr
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat bestürzt auf den Anschlag in London reagiert und Grossbritannien Deutschlands Solidarität zugesichert. «Wir sind heute über alle Grenzen hinweg im Entsetzen und der Trauer vereint, aber genauso in der Entschiedenheit», erklärte Merkel am Sonntag. «Ich bekräftige für Deutschland: Im Kampf gegen jede Form von Terrorismus stehen wir fest und entschlossen an der Seite Grossbritanniens.» Sie bekundete den Opfern und ihren Angehörigen ihre Anteilnahme.
(L'essentiel)