London – Polizei stoppt Dauer-Überwachung von Assange

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LondonPolizei stoppt Dauer-Überwachung von Assange

Die Londoner Polizei gibt die Bewachung der ecuadorianischen Botschaft auf, in der Wikileaks-Gründer Julian Assange Zuflucht gesucht hat.

Seit 2012 in London: Wikileaks-Gründer Julian Assange. (Bild: Keystone)

Seit 2012 in London: Wikileaks-Gründer Julian Assange. (Bild: Keystone)

Die britische Polizei ist von der ecuadorianischen Botschaft in London abgezogen, wo Wikileaks-Gründer Julian Assange seit drei Jahren ausharrt. Dennoch werde man alles daran setzen, den Australier festzunehmen, teilte die Polizei mit.

Der 44-Jährige hatte sich im Juni 2012 in die Botschaft geflüchtet, um einer Auslieferung an Schweden zu entgehen. Dort hatten zwei Frauen 2010 Vergewaltigungsvorwürfe gegen ihn erhoben. Assange bestreitet die Vorwürfe und fürchtet nach eigenen Angaben, Schweden könnte ihn wegen seiner Veröffentlichungen auf Wikileaks an die USA überstellen. Die Enthüllungsplattform hatte unter anderem Tausende geheimer diplomatischer US-Depeschen zugänglich gemacht.

Die britische Polizei bewachte die diplomatische Vertretung bisher wegen Assange rund um die Uhr. Dies war vor allem wegen der Kosten umstritten: Bis April 2015 verschlang der Einsatz bereits 11,1 Millionen Pfund. Am Ziel der Festnahme habe sich aber nichts geändert, betonte die Polizei. Man werde dies mit offenen und verdeckten Taktiken versuchen. Allerdings gebe es keine Erfolgsgarantie, falls Assange die Botschaft verlasse.(L'essentiel/kko)

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