Australien – Polizei stuft Geiselnahme als «Terrorattacke» ein

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AustralienPolizei stuft Geiselnahme als «Terrorattacke» ein

In Melbourne nahm ein Australier mit somalischer Abstammung eine Frau als Geisel. Zuvor erschoss er einen Mann. Der IS reklamiert die Tat für sich.

Nach der tödlichen Schießerei und Geiselnahme einer Frau in der australischen Großstadt Melbourne hat die Polizei den mutmaßlichen Täter identifiziert. Es handele sich um einen 29-jährigen Flüchtling aus Somalia, teilten die Behörden am Dienstag mit.

Der Polizeichef im Staat Victoria sagte am Dienstag, der mutmaßliche Täter sei in einen geplanten Selbstmordanschlag 2009 auf eine Militäranlage in Sydney involviert gewesen, der aber vereitelt wurde.

Die australische Polizei hat am Dienstag eine Geiselnahme in Melbourne vom Vortag als Terrorattacke eingestuft. Bei dem Vorfall, den inzwischen die Terrormiliz Islamischer Staat für sich beansprucht hat, waren zwei Männer ums Leben gekommen.

Geisel blieb unversehrt

Eine als Geisel genommene Frau blieb unversehrt. Die Tat sei von einem «Soldaten» des IS verübt worden, teilte die Miliz über ihr Propagandasprachrohr Amak mit. Polizeichef Graham Ashton sagte, der Fall werde als Terrorattacke eingestuft, allerdings nicht als Teil einer größeren Verschwörung. Zum Bekenntnis des IS sagte er, dieser «springt immer auf und erklärt sich verantwortlich, sobald etwas passiert».

Ein 29-jähriger Australier somalischer Abstammung hatte am Vortag eine Frau in einem Wohnhaus als Geisel genommen. Zuvor hatte er einen Angestellten der Hausverwaltung erschossen. Während der Geiselnahme bekannte er sich zum IS und zum Terrornetzwerk al-Qaida. Die Polizei stürmte schließlich die Wohnung und erschoss den Mann. Drei Polizisten wurden bei der Aktion verletzt.

(L'essentiel/chk/sda/dapd)

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