Internes RundschreibenPolizei warnt vor Terror in Belgien und Frankreich
Laut einem Rundschreiben der belgischen Polizei befinden sich syrische Kämpfer im Anmarsch auf Europa. Ihr Ziel: Neue Anschläge in Belgien und Frankreich.

Die belgische Polizei befürchtet neue Terrorattentate.
Die Terrorgefahr in Europa ist weiter nicht gebannt. Wie die belgische Zeitung La Dernière Heure meldet, seien islamistische Kämpfer aus Syrien nach Europa aufgebrochen, um neue Attentate in Frankreich und Belgien durchzuführen. Das Blatt beruft sich auf eine interne Warnmeldung, die vom belgischen Antiterror-Büro an alle Polizeidienststellen verschickt wurde.
«Kämpfer haben Syrien vor ungefähr eineinhalb Wochen verlassen, um per Boot und ohne Reisepass über die Türkei und Griechenland nach Europa zu gelangen. Diese Personen teilen sich in zwei Gruppen auf – eine für Belgien, die andere für Frankreich – um jeweils zu zweit Attentate an verschiedenen Orten durchzuführen», heißt es in dem Schreiben der Polizei. Als mögliche Ziele werden vom belgischen Antiterror-Büro das Einkaufszentrum City 2 in Brüssel, ein McDonald's-Restaurant und ein Polizeikommissariat genannt. Über Terrorziele in Frankreich ist nichts bekannt.
Nachricht vom «Mann mit Hut»
Ein Vorfall aus dem Gefängnis in Beveren nahe Antwerpen scheint die These eines bevorstehenden Attentats zu untermauern. Das Personal der belgischen Strafgefangenenanstalt brachte in Erfahrung, dass Mohamed Abrini, der «Mann mit dem Hut» vom Attentat am Airport Brüssel-Zaventem, Kontakt mit einem anderen Verdächtigen aufgenommen habe. Am Dienstag habe ein Mithäftling Abrinis ein Schreiben auf Arabisch abgefangen und sofort die Direktion verständigt.
Auf dem Din-A4-Zettel hatte der Beteiligte an den Pariser und Brüsseler Attentaten geschrieben: «Es bewegt sich etwas in Frankreich.» Laut La Dernière Heure ließ der Terrorist über einen anderen Häftling oder einen Aufseher Nachrichten an Marouan El Bali weiterleiten, dem einzigen Überlebenden des Anschlags in Verviers (Belgien) am 15. Januar 2015.
Es ist zur Stunde unklar, ob Abrini in seiner Nachricht in Bezug auf den Polizistenmord in Magnanville (Frankreich) am Montag eine Andeutung machte. Die Ermittler suchen noch weitere Komplizen, berichtet Le Parisien. Drei Männer im Alter von 27, 29 und 44 Jahren aus dem Umfeld des Mordverdächtigen befinden sich weiterhin in Untersuchungshaft.
(jt/joc/L'essentiel)