Nach 7 Jahren«Pool-Schlitzer» gefasst – eine Stadt atmet auf
Jahrelang zerschnitt ein Unbekannter Planschbecken bei Nacht und Nebel. Nun können sich die Menschen im bayerischen Münnerstadt wieder unbeschwert auf den Sommer freuen.

47-mal, mindestens, schlug er zu. Während sieben Jahren machte sich im Sommer jemand an den aufblasbaren Planschbecken zu schaffen, die in den Gärten für Abkühlung sorgen sollten. Und das auch noch reichlich brutal: Mit einem Teppichmesser schlitzte der Unbekannte jeweils die dünnen Plastikwände auf und sorgte so für Unbehagen im bayerischen Münnerstadt und für einen Sachschaden von mehreren Tausend Euro.
Jetzt aber kann das 76.000-Einwohner-Städtchen aufatmen: Der «Pool-Schlitzer», wie der Serientäter genannt wurde, scheint dingfest gemacht. Bei dem Tatverdächtigen handle es sich um einen 27-Jährigen aus dem Landkreis Bad Kissingen, sagte Björn Schmitt, Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken, gegenüber Spiegel.de.
Luftmatratzen, Plastikdelfin und Schwimmreifen
Der junge Mann ist der Polizei bereits wegen anderer Fälle von Sachbeschädigung bekannt. Hinweise aus der Bevölkerung hätten den Verdacht erhärtet, dass es sich bei dem 27-Jährigen auch um den gesuchten Planschbecken-Täter handle, so die Polizei. Der Verdächtige ist zumindest teilweise geständig. Zudem will die Polizei einige eindeutige Beweise gefunden haben: «Wir haben beim Tatverdächtigen mehrere Luftmatratzen, einen aufblasbaren Plastikdelfin und einen Schwimmreifen gefunden.»
Dem Mann drohen im schlimmsten Fall wegen Sachbeschädigungen bis zu zwei Jahre Haft. Die Polizei ist zufrieden und nach sieben Jahren stolz auf den Ermittlungserfolg: «Jemand, der nachts im Garten unterwegs ist – das ist schon in den Köpfen der Bevölkerung drin», sagte Polizeisprecher Schmitt. «Wir hoffen, dass die Serie damit endlich beendet ist.»
(L'essentiel/gux)