NeuköllnPornomörder in Berlin verhaftet
Der ehemalige Pornodarsteller Magnotta, nach dem zuletzt in Paris gefahndet wurde, ist in Berlin verhaftet worden. Ein Mitarbeiter eines Internetcafés hatte ihn erkannt.

Der wegen Mordes international gesuchte kanadische Pornodarsteller Luka Rocco Magnotta ist in Berlin gefasst worden. Das bestätigten die Berliner Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag. Der 29-Jährige soll vor laufender Kamera einen chinesischen Studenten zerstückelt und Teile der Leiche in Paketen an politische Parteien in Kanada geschickt haben. Die «Vancouver Sun» bezeichnet den Mann als «Schlächter von Montreal». Am Donnerstagabend hatte Interpol eine weltweite Fahndung nach dem 29-Jährigen herausgegeben. Zuvor war sein Handy in Paris geortet worden.
Internetcafé-Mitarbeiter gibt entscheidenden Hinweis
Ein 42-jähriger Café-Mitarbeiter hatte Verdacht geschöpft und darum ein Foto von Magnotta im Internet gesucht. Auf der Straße habe er dann einen Polizeiwagen angehalten, erzählen Ladenbesucher. «Ich habe nur meine Pflicht getan», sagte der 42-jährige der Nachrichtenagentur dpa. Weiter wollte er sich nicht äußern, weil ihn die Polizei zuvor vernommen hatte. Im Laden gibt es eine Überwachungskamera, die den Ermittlern helfen könnte.
Nach Angaben eines Polizeisprechers hatte der Festgenommene zwar keine Ausweispapiere bei sich. Gegenüber den Beamten habe er sich aber selbst zu erkennen gegeben. Nun werde die kanadische Botschaft kontaktiert, sagte der Sprecher. Bei der Staatsanwaltschaft hieß es, letzte Prüfungen zur Identität des Mannes liefen noch. «Es scheint sich aber um den Gesuchten zu handeln», sagte ein Sprecher.
Magnotta wird vorgeworfen, einen Mann umgebracht und Teile der Leiche an politische Parteien in Kanada geschickt zu haben. Bei dem Opfer soll es sich laut Medienberichten um einen 33 Jahre alten Chinesen handeln, der an der Concordia Universität studiert habe. Am vergangenen Dienstag war in der Zentrale der konservativen Partei in Ottawa ein Paket eingetroffen, in dem sich ein bereits verwester Fuß eines Menschen befand. Wenig später entdeckten die Ermittler in einem anderen Paket eine Hand und schließlich in Montreal den Torso eines Menschen.
(L'essentiel Online/dpa)