ThronjubiläumPrinz Philip im Krankenhaus
Die plötzliche Erkrankung Prinz Philips überschattet das Thronjubiläum der Queen. Der Prinz wurde vorsichtshalber in ein Krankenhaus gebracht.

Schlechte Nachrichten für die Queen mitten in ihrem Feiermarathon zum Diamantenen Thronjubiläum: Ihr Ehemann Prinz Philip wurde am Montag von Schloss Windsor aus wegen einer Blasenentzündung in ein Londoner Krankenhaus gebracht. Es handele sich nur um eine Vorsichtsmaßnahme, teilte der Buckingham Palast mit.
Philip wird jedoch weder das große Konzert vor dem Palast am Montagabend an der Seite seiner Frau erleben können, noch den Dankgottesdienst am Dienstag in der St.-Paul's-Kathedrale mit anschließender Kutschfahrt durch die Innenstadt.
Krank an Weihnachten
Auch auf dem traditionellen Familienfoto auf dem Balkon des Buckingham Palastes wird Philip - seit fast 65 Jahren mit Elizabeth verheiratet - fehlen. Der Prinzgemahl hatte bereits Weihnachten nicht mit seiner Familie verbringen können. Damals war er im Krankenhaus an einem verstopften Herzkranzgefäß behandelt worden.
Open-Air vor dem Buckingham-Palast
Für die Queen gingen die Feierlichkeiten dagegen am Montag wie geplant mit Picknick und Popmusik weiter. Nach der großen Schiffsparade auf der Themse am Sonntag sind am Montag der Platz und die Prachtstraße vor dem Buckingham Palast in eine gigantische Open-Air-Konzertarena verwandelt worden. Am Abend sollten dort Stars wie Paul McCartney, Tom Jones, Elton John, Kylie Minogue, Cliff Richard und Shirley Bassey für die britische Königin singen.
Schon ab dem Vormittag sicherten sich Tausende einen Platz gleich außerhalb der Arena vor großen Bildschirmen. Viele von ihnen waren in den Nationalfarben gekleidet oder mit dem blau-weiß-roten «Union Jack» ausgestattet. Die Karten für das Konzert waren heiß begehrt gewesen, wurden aber nur an ausgewählte Hilfsorganisationen verteilt und verlost. Neben der Queen wurde auch die junge Riege der Königsfamilie, darunter Prinz William und Kate sowie Prinz Harry, wurden ebenfalls als Zuschauer erwartet.
Picknick für 12 000 Gäste
Am Montagnachmittag waren 12 000 Menschen zu einem großen Picknick im Garten des Palastes eingeladen. Daran nahm die Königin allerdings nicht teil, sondern schickte stattdessen ihre Enkelinnen Eugenie und Beatrice.
Am Sonntag hatte sie von einem Schiff stundenlang teils in strömenden Regen und bei kaltem Wind den 1,25 Millionen Menschen zugewunken, die sich entlang der Londoner Themse zu ihren Ehren versammelt hatten. Vermutlich hatte sich Prinz Philip dort die Blasenerkrankung zugezogen. Neben Philip müssen noch mindestens sechs weitere Teilnehmer oder Zuschauer der Parade in Londoner Kliniken an Erkältungen oder Unterkühlungen behandelt werden.
Leuchtfeuer auf Tonga zur Ehren der Queen
Rund um den Globus wurden der Queen zu Ehren in Ländern des Staatenbundes Commonwealth Leuchtfeuer angezündet. Den Anfang machte Neuseeland, weiter ging es in Tonga. Mit Einbruch der Dunkelheit sollte die Flammenkette aus insgesamt 4200 Feuern Großbritannien erreichen. Die letzte Fackel wollte die Queen selber am späten Abend in London anzünden.
Der viertägige Feiermarathon sollte am Dienstag mit einem Gottesdienst in der St. Paul's Kathedrale und einer Kutschfahrt durch die Menge zum Palast enden. Damit ist allerdings das Jubiläumsjahr noch nicht abgefeiert. Die Queen hatte in den vergangenen Wochen bereits Großbritannien bereist und wird dies fortsetzen. Zudem übernehmen ihre engsten Verwandten Auslandbesuche in die Staaten des Commonwealth für sie.
Elizabeth war nach dem frühen Tod ihres Vaters am 6. Februar 1952 Königin geworden. Nur ihre Ur-Urgroßmutter Queen Victoria regierte mit fast 64 Jahren länger als sie.
(L'essentiel Online/dpa)