In KoblenzProzess wegen Geiselnahme und Erpressung
KOBLENZ - Neun Rocker müssen sich ab Mittwoch wegen mehrerer Delikte vor Gericht verantworten. Einer davon hat bereits einen Polizisten erschossen.

In Koblenz stehen neun Rocker vor Gericht.
Wegen mutmaßlicher Geiselnahme, räuberischer Erpressung, Körperverletzung und Nötigung stehen vom Mittwoch an neun Rocker vor dem Landgericht Koblenz. Unter ihnen ist auch der Mann, der 2010 im Kreis Neuwied einen Polizisten durch seine Haustür erschossen hat. Der Bundesgerichtshof hob 2011 ein Urteil des Landgerichts Koblenz auf, das eine neunjährige Haftstrafe wegen Totschlags gegen den Todesschützen verhängt hatte: Dieser habe beim Schuss durch die Haustür, als die Polizei sein Haus stürmen wollte, in sogenannter Putativnotwehr gehandelt. Ein Beamter starb.
Nach seinem Freispruch sollen der Todesschütze und die anderen acht Angeklagten als Mitglieder des Hells Angel-Charters Bonn in Nordrhein-Westfalen und im nördlichen Rheinland-Pfalz im Sinne eines »Alleinvertretungsanspruchs» andere Motorradclubs bedrängt haben. Die Anklageschrift hat rund 400 Seiten. Für den Prozess sind vorerst 14 Verhandlungstage angesetzt.
(L'essentiel/dpa)