Vor Treffen in GenfPutin sieht Verhältnis zu den USA auf einem Tiefpunkt
Joe Biden und Vorgänger Donald Trump könnten unterschiedlicher nicht sein. Das hat auch Russlands Präsident Wladimir Putin realisiert.

Wladimir Putin wird Joe Biden Mitte nächster Woche in der Schweiz treffen. (9. Juni 2021)
Russlands Präsident Wladimir Putin hält US-Präsident Joe Biden für berechenbarer als dessen Vorgänger Donald Trump. Anders als Trump, den er als außergewöhnliche, talentierte und schillernde Person beschreibt, sei Biden ein «Karriere-Mensch», der sein Leben in der Politik verbracht habe, sagte Putin am Freitag dem US-Nachrichtensender NBC. Er hoffe daher, dass es seitens des Amtsinhabers keine «impulsiven» Aktionen geben werde.
Das Verhältnis zwischen Russland und den USA sieht Putin derzeit in einer schweren Krise. «Wir haben eine bilaterale Beziehung, die in den letzten Jahren ihren Tiefpunkt erreicht hat.»
Gipfel in Genf
Die beiden Staatschefs treffen sich kommende Woche in Genf erstmals seit Bidens Amtsantritt persönlich. Der US-Präsident will dabei nach eigenen Angaben eine Reihe kritischer Themen wie die mutmaßliche Einflussnahme Russlands auf US-Wahlen und russische Hacker-Angriffe zur Sprache bringen.
Putin hatte offen zugegeben, bei der US-Präsidentschaftswahl 2016 für Trump gewesen zu sein. Der Ex-Präsident hatte sich wiederholt bewundert über den russischen Amtskollegen geäußert.
Biden hingegen sagte, er mache sich keine Illusionen über Putin. Mit Blick auf eine Reihe hochkarätiger Todesfälle in Russland, etwa des Kremlkritikers Boris Nemzow, bezeichnete er den russischen Präsidenten als «Killer».
Auf die Frage, ob er «ein Killer» sei, sagte Putin, der Begriff sei Teil des in Hollywood üblichen «Machogehabes». Dieses wiederum sei «Teil der politischen Kultur der USA» – aber in Russland sei dies nicht normal.
(L'essentiel/AFP/dpa/roy)