Von Kuba nach Florida – Quallenstiche verhindern Weltrekord

Publiziert

Von Kuba nach FloridaQuallenstiche verhindern Weltrekord

Nach zwei schmerzhaften Begegnungen mit Quallen hat die Ausdauerschwimmerin Diana Nyad ihren Weltrekordversuch abgebrochen. Sie war über 40 Stunden im Wasser.

Mit diesem kleinen Sprung startete Diana Nyad ihren Weltrekordversuch in der kubanischen Hauptstadt Havanna (Bild: Keystone/AP/Javier Galeano)

Mit diesem kleinen Sprung startete Diana Nyad ihren Weltrekordversuch in der kubanischen Hauptstadt Havanna (Bild: Keystone/AP/Javier Galeano)

Knapp 125 der 166 Kilometer von Kuba nach Florida hat sie bereits geschafft, doch dann zwang sie die Vernunft zur Aufgabe: Diana Nyad musste nach zwei Quallenstichen ihren Weltrekordversuch stoppen. Ihr medizinisches Team hatte die 62-jährige Amerikanerin zuvor gewarnt: Jeder weitere Stich könnte tödlich sein.

«Sie ist stinksauer. Niemand kann es ihr vorwerfen», sagte Linsley. Die Mediziner hätten gesagt, dass die Quallenstiche einen kumulativen Effekt hätten und eine weitere Begegnung mit einem Exemplar der Portugiesischen Galeere ernsthafte Folgen haben könnte. Das Gift dieser Quallenart gilt als besonders schmerzhaft. «Das hat nichts mit den Schwimmfähigkeiten zu tun. Man kann Mutter Natur einfach nicht kontrollieren», sagte Linsley. Nyad habe starke Schwellungen an Gesicht und Körper gehabt.

Nyad wollte eigenen Rekord brechen

Über den Verlauf der Schwimm-Odyssee informierte Nyads Team via Internet. In der Nacht durchschwamm Nyad die gut 80 Kilometer langen, als besonders tückisch geltenden Florida Straits und war damit schon weiter als bei ihrem im August wegen Asthmaanfällen abgebrochenen Rekordversuch. Nyad wollte ihren eigenen, vor 32 Jahren aufgestellten Rekord für die größte je von einer Frau im offenen Meer geschwommene Distanz überbieten. Den Weltrekord setzte sie 1979, als sie die knapp 165 Kilometer von der Bahamas-Insel Bimini nach Florida schwamm.

Nyad, die ohne einen schützenden Haikäfig unterwegs war, durfte keines der Begleitboote berühren. Ihre Unterstützer durften ihr nur Nahrungsmittel, Wasser, Medikamente oder auch einen neuen Schwimmanzug reichen. Allerdings musste sie sich nach einem Quallenstich im Gesicht am Samstag an Bord eines Begleitboots medizinisch behandeln lassen. Auf ihrer Webseite hieß es da noch, Nyad könne noch immer einen «gestuften Weltrekord» - im Unterschied zu einem Nonstop-Rekord - erreichen, weil sie nur zur medizinischen Behandlung und nicht zum Ausruhen auf dem Boot gewesen sei. Die 62-Jährige sei exakt an der Stelle weiter geschwommen, an der sie das Wasser zur Behandlung verlassen habe, hieß es.

L'essentiel Online/dapd

Deine Meinung