Als Staatsoberhaupt abgelöst – Queen Elizabeth II. verliert die Insel Barbados

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Als Staatsoberhaupt abgelöstQueen Elizabeth II. verliert die Insel Barbados

Die Karibikinsel Barbados hat sich von der britischen Krone losgesagt und zur Republik erklärt. Die erste Präsidentin des Staats wurde vereidigt.

Queen Elizabeth II. verliert eine ihrer Perlen: Die Karibikinsel Barbados hat sich von der britischen Krone losgesagt und zur Republik erklärt. Die Richterin Sandra Mason wurde um Mitternacht in der Nacht zum Dienstag feierlich in der Hauptstadt Bridgetown als erste Präsidentin des Inselstaates vereidigt. Sie löste damit – am 55. Unabhängigkeitstag von Barbados und fast 400 Jahre nach der Ankunft der ersten englischen Siedlerinnen und Siedler – die britische Monarchin als Staatsoberhaupt ab.

Thronfolger Prinz Charles reiste im Namen der Queen nach Barbados, um an der Übergabezeremonie teilzunehmen, bei der die königliche Standarte – die offizielle Flagge – heruntergelassen und ein finaler militärischer Gruß an das britische Königshaus abgegeben wurde. Die Karibikinsel bleibt allerdings Mitglied des Commonwealth.

«Zeit, koloniale Vergangenheit hinter uns zu lassen»

Zwar war die Rolle der Queen als Staatsoberhaupt der ehemaligen Kolonie wie in vielen anderen Ländern zuletzt rein symbolisch. Die britische Krone repräsentiert für viele der knapp 300’000 Barbadierinnen und Barbadier aber auch die Fremdherrschaft und ein brutales Erbe der Ausbeutung von Sklavinnen und Sklaven.

«Es ist an der Zeit, unsere koloniale Vergangenheit vollständig hinter uns zu lassen. Die Barbadier wollen ein barbadisches Staatsoberhaupt», hatte Premierministerin Mia Mottley in der jährlichen sogenannten Thronrede im September 2020 betont, als sie den Übergang zur Republik ankündigte. Die Rede las Mason in ihrer bisherigen Rolle vor, als Generalgouverneurin von Barbados – also Vertreterin der Königin. Im Oktober dieses Jahres wählte das Parlament des Karibikstaates die 72-jährige Mason in das neu geschaffene Amt der Staatschefin. Regierungschefin bleibt Mottley.

(L'essentiel/DPA/chk)

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