Prävention in Luxemburg – Radikalisierung - 63 Fälle in nur zwei Jahren

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Prävention in LuxemburgRadikalisierung - 63 Fälle in nur zwei Jahren

LUXEMBURG – Das Zentrum gegen Radikalisierung in Luxemburg hat in den letzten zwei Jahren 63 Fälle betreut. Im Jahr 2019 war die Zahl besonders hoch.

Meist sind es Familie, Freunde oder Lehrer, die sich an das Zentrum wenden.

Meist sind es Familie, Freunde oder Lehrer, die sich an das Zentrum wenden.

L'essentiel

Das von der gemeinnützigen Organisation SOS-Radikalisierung verwaltete Zentrum gegen Radikalisierung, Respect.lu, hat seit seiner Gründung im Juli 2017 insgesamt 63 Fälle betreut – 25 davon allein seit Anfang 2019. «Im Prinzip sind wir mit allen Arten von Radikalisierung konfrontiert, ob ideologisch, religiös oder politisch. Aber die meisten Leute kontaktieren uns wegen islamistischer Radikalisierungsphänomene», sagt Karin Weyer, Leiterin von respect.lu.

Sehr oft sind es Familie, Freunde, oder Lehrer, die sich an das Zentrum wenden. «Wir hatten drei Fälle, in denen es die Leute selbst waren, die sich gemeldet haben», fügt sie hinzu.

« Die Menschen sollten uns kontaktieren, wenn sie bemerken, dass etwas nicht stimmt »

Der Verein will nicht nur dann gerufen werden, wenn die Situation bereits außer Kontrolle geraten ist. Prävention ist daher das Anliegen der Mitarbeiter. Im Jahr 2018 wurden fast 1700 Menschen durch Schulungen und Informationsstände erreicht. «Das Ziel ist, keinen Menschen zu verlieren, der sich in eine radikale Richtung bewegt hat, sondern ihn in unserer Gesellschaft zu halten. Dazu müssen wir bekannter werden. Die Menschen müssen wissen, dass sie uns kontaktieren können, wenn sie bemerken, dass etwas nicht stimmt», fügt Karin Weyer hinzu.

Die Teams werden von einem deutschen Experten, Thomas Mücke, geschult. Respect.lu arbeitet auch mit Gefängnispersonal zusammen. Denn auch dort werden Schulungen zur Aufdeckung von Radikalisierungen angeboten.

(Marion Mellinger/L'essentiel)

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