Überraschender «Übeltäter»Rätsel gelöst – darum entlädt sich dein Akku auch bei Nicht-Gebrauch
Smartphones, Laptops, E-Autos: Viele Geräte wären ohne Lithium-Ionen-Akkus nichts. Doch die sind nicht perfekt: Sie verlieren selbst dann Ladung, wenn sie nicht genutzt werden. Erst jetzt haben Forschende den Grund dafür gefunden.
- von
- Fee Anabelle Riebeling
Lithium-Ionen-Akkus sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Doch über alle Zweifel erhaben sind sie auch nicht. So können sie in seltenen Fällen in Brand geraten – etwa wegen einer mechanischen Beschädigung oder durch einen fehlerhaften Aufladevorgang. Für Pannendienste stellt das eine neue Herausforderung dar.
Ein weiteres Problem der Akkus kommt dagegen häufig vor: Sie entladen sich auch dann, wenn sie nicht in Gebrauch sind. Dies zwar nur langsam, aber dafür stetig. Bislang war unklar, warum das so ist. Ein kanadisch-deutsches Forschungsteam hat das Rätsel nun gelöst.
Der Grund ist überraschend simpel
Die Gruppe fand heraus, «dass diese Selbstentladung durch eine Komponente im Akku ausgelöst wird, auf die vorher niemand geachtet hat und die die Batteriehersteller niemals selbst für den Übeltäter gehalten haben», erklärt einer der beteiligten Forschenden, Tom Bötticher, in einem Instagram-Post.
Schuld an der schwindenden Ladung ist demnach ein Klebeband aus PET, das die aufgerollten Batteriezellen zusammenhält. Sobald der Akku sich ein wenig erwärmt, setzen chemische Reaktionen ein, die den Kunststoff zersetzen. Dabei entstehe das Molekül Dimethyl-Terephthalat (DMT), das «wie ein elektrochemisches Shuttle» wirke, so Hauptautor Sebastian Büchele zu Scinexx.de. Das führe zur Entladung der Batterie (siehe Box).
So kommt es zur Selbstentladung
«Wir hoffen, dass Batteriehersteller künftig auf PET in ihren Zellen verzichten», so Bötticher. Das sollte das Problem der Selbstentladung bannen. Ersetzt man das PET-Klebeband durch ein anderes, weniger anfälliges Material, entsteht auch kein entladendes DMT. «Es ist eine kleine Sache, aber es kann definitiv dabei helfen, Akkus besser zu machen», zitiert Scinexx.de Michael Metzger von der Dalhousie University, Seniorautor der im «Journal of The Electrochemical Society» erschienenen Studie. Man stehe bereits mit Herstellern in Kontakt.
Hat Dir die Selbstentladung schon mal Probleme bereitet?
Hol Dir den Unterhaltungspush!
Dein Interesse gilt Buntem aus aller Welt? Wenn Du den Unterhaltungspush abonnierst, verpasst Du nichts mehr bei den A- bis Z-Promis, in den Bereichen Lifestyle und Entertainment und bleibst bei spannenden bis kuriosen Fakten aus der Wissenschaft auf dem Laufenden.
So geht's: Installiere die neuste Version der L'essentiel-App. Tippe unten rechts auf «Cockpit», dann aufs «Einstellungen»-Zahnrad und schließlich auf «Push-Mitteilungen». Beim Punkt «Themen» tippst Du «Unterhaltung» an – schon läufts.