Die magische Marke – Rafael Nadal, der 100-Millionen-Mann

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Die magische MarkeRafael Nadal, der 100-Millionen-Mann

Mit seinem elften Sieg in Paris steigt der Spanier in die Sphären von Roger Federer und Novak Djokovic auf.

Gegen ihn ist an den French Open einfach nichts zu holen. Rafael Nadal zementierte seinen Status als unangefochtener König von Roland Garros erneut. Zum elften Mal holt er den begehrten Titel, niemand hat an einem einzigen Turnier mehr Siege errungen als der Spanier.

Und so blieben Diego Schwartzman, Juan Martin del Potro und Dominic Thiem trotz teils großartiger Leistungen am Schluss eben doch nur Statisten auf Nadals Weg zum nächsten Triumph. Immerhin: Schwartzman knöpfte dem Stier aus Manacor einen Satz ab. Es war auch dieses Jahr schlicht und einfach das höchste der Gefühle. Mit dem Sieg in Paris kommt die Nummer 1 der Welt nun auf 17 Grand-Slam-Titel, drei fehlen noch, um mit Roger Federer gleichzuziehen.

Nadal knackt die magische Marke

Und noch in einer Statistik ist Nadal Federer nähergerückt. Sein Triumph am Sonntag brachte ihm ganze 2,5 Millionen US-Dollar ein. Damit steigt der Spanier auch finanziell in die nächste Sphäre auf, denn er knackt die 100-Millionen-Euro-Marke, 100.564.598 US-Dollar hat er in seiner Karriere bisher an Preisgeldern verdient.

Der 32-Jährige ist nicht der erste Spieler, der diese Grenze überschreitet. Zwei Spieler haben das schon vor ihm geschafft. Wenig überraschend sind es auch die zwei größten Konkurrenten von Nadal: Roger Federer und Novak Djokovic. Der Serbe knackte die Marke als Erster mit seinem Einzug ins Viertelfinale von Roland Garros 2016. Federer folgte im Januar 2017, als er in den Finale der Australien Open einzog.

Coric wie Borg

Die Rangliste ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, widerspiegelt sie Erfolge doch nur bedingt. So verdoppelte sich das Preisgeld bei den French Open im Lauf der letzten acht Jahre. Noch deutlicher machen den krassen Unterschied zu früher aber die Preisgelder, die die damaligen Stars des Tennis eingenommen haben. Jimmy Connors, dem dominierenden Spieler der späten 70er und frühen 80er, brachten seine 109 Turniersiege insgesamt 8,6 Millionen Dollar ein. Oder Björn Borg: Der Schwede kommt dank 64 Siegen auf 3,6 Millionen. Zum Vergleich: So viel verdiente bisher der 21-jährige Kroate Borna Coric, Nummer 36 der Welt. Sein einziger Titel: Marrakesch 2017.

Klar, Tennis ist massentauglicher geworden, TV-Stationen und Sponsoren zahlen gutes Geld und tragen zu den horrenden Preisgeldern bei. Dennoch dürften sich nicht wenige Spieler aus den 70ern fragen: Was wäre nur, wenn ich meine Titel 40 Jahre später geholt hätte?

(L'essentiel/mro)

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