«Empire» – Rap-Drama bricht in den USA Rekorde

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«Empire»Rap-Drama bricht in den USA Rekorde

Rapper statt Nerds, Ghetto-Slang statt Besserwissen: «Empire» ist die Antithese zu «The Big Bang Theorie» und stößt die Serie vom Thron.

TV-Serien sind die neuen Blockbuster. In diesem Jahr sorgt vor allem eine Produktion für Aufsehen: «Empire». Fox strahlte das amerikanische Musical-Drama im Januar zum ersten Mal aus und bescherte dem Sender die erfolgreichste Premiere seit drei Jahren. Die Zuschauerzahlen wuchsen daraufhin kontinuierlich und verdrängten in den vergangenen Wochen gar «The Big Bang Theory» vom US-Serien-Thron. Kein Wunder also, dass das Staffel-Finale am 18. März ein fulminantes Ende feierte. Doch was macht diese Serie so erfolgreich?

«Empire» löst nicht nur «The Big Bang Theory» als erfolgreichste Serie in den USA ab, sie bildet auch gleichzeitig ihre Antithese: Doktoranden werden von Pimps abgelöst und statt nerdiger Witze gibt es deftige Ghetto-Sprüche. Im Fokus steht der börsenkotierten Hip-Hop- und Unterhaltungskonzern Empire Entertainment – beziehungsweise die Familie dahinter. Lucious Lyon (gespielt von Terrence Howard) hat es vom mittellosen Künstler und Drogendealer zum reichen Geschäftsmann gebracht. Als der Rap-Mogul erfährt, dass er schwer erkrankt ist, möchte er seine Nachfolge sichern. Da ein Unternehmen wie so oft nur in Familienhände weitergegeben wird, handelt es sich auch bei dieser Entscheidung nicht nur um eine rationale. Sprich: Das Drama ist vorprogrammiert.

Söhne buhlen ums Rap-Imperium

Welcher seiner Söhne ist also am besten dazu geeignet, das Millionengeschäft im schwächelnder Musikmarkt auszubauen? Vielleicht der älteste Sohn Andre, der bereits als Finanzchef der Firma waltet, einen ausgezeichneten Uni-Abschluss in der Tasche hat und geradezu nach Macht giert. Oder sollte Lucious etwa doch auf Jamal, den musikalischsten unter den Brüdern, vertrauen, obwohl er aufgrund seiner Homosexualität bei seinem Vater für böses Blut sorgt?

Oder soll sich Lucious doch für seinen eigentlichen Liebling, den narzisstischen Sohn Hakeem, entscheiden, der drauf und dran ist auch als Rapper durchzustarten? Doch wie es sich herausstellt, hat auch Lucious Lyons Ex-Frau noch ein Wörtchen mitzureden. Als Cookie Lyon wegen guter Führung nach 17 Jahren Knast überraschend wieder auf freien Fuß gesetzt wird, ist das Drama perfekt.

Dass die Serie in die zweite Staffel gehen wird, war für den amerikanischen Broadcaster Fox bereits nach zwei Episoden klar. Nach dem Finale der ersten Staffel letzten Mittwoch steht fest: Von «Empire» darf man noch einiges erwarten. Die Serie ist realistisch und vor allem eins: politisch unkorrekt, und das ist erfrischend.

(L'essentiel/mor)

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