Brexit – Ratingagentur S&P stuft die EU herab

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BrexitRatingagentur S&P stuft die EU herab

Nach dem Austritt Englands aus der EU hat die Ratingagentur Standard & Poor's die Kreditwürdigkeit der EU herabgesetzt.

Eine Woche nach dem Brexit-Votum hat die US-Ratingagentur Standard & Poor's auch die Kreditwürdigkeit der Europäischen Union herabgestuft. Das Rating sei um eine Stufe von «AA+» auf «AA» gesenkt worden, teilte S&P am Donnerstagabend mit. Der Ausblick sei nun stabil.

Die Absicht Großbritanniens, aus der EU auszutreten, verringere die fiskalische Flexibilität auf EU-Ebene und weise auf einen geschwächten politischen Zusammenhalt hin, so die Ratingagentur. Der Zusammenhalt innerhalb der EU sei daher bei der Bewertung der Kreditwürdigkeit nur noch ein neutraler Faktor und falle nicht mehr positiv ins Gewicht.

Komplizierte Verhandlungen erwartet

Der Brexit werde zudem unvermeidlich neue und komplizierte Verhandlungen um die Haushaltsplanung für die kommenden sieben Jahre nach sich ziehen. Das wahrscheinlichste Szenario sei, dass der EU-Haushalt gekürzt werde. Die reicheren EU-Länder dürften dabei künftig anteilig mehr beisteuern, um das durch den Wegfall der Zahlungen Großbritanniens entstehende Loch zu kompensieren.

S&P hatte nach der Entscheidung der Briten für einen Austritt aus der EU bereits Großbritannien die Bestnote bei der Kreditwürdigkeit aberkannt. Eine schlechtere Bonität kann die Aufnahme von frischem Geld am Kapitalmarkt erschweren und verteuern. (bee/sda)

(L'essentiel)

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