Sekundarschulreform – Realitätsfremde Lehrer gegen die Reform?

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SekundarschulreformRealitätsfremde Lehrer gegen die Reform?

LUXEMBURG – Die Ergebnisse der Feedback-Runde zur Sekundarschulreform liegen vor. Vor allem Lehrer im «Classique» sind dagegen.

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Dass ein Großteil der Lehrerschaft im luxemburgischen Sekundarschulunterricht gegen die Reformpläne von Mady Delvaux sind ist nicht neu. Die Erziehungsministerin setzte angesichts der Kritiken auf Beteiligung und rief nach der Lehrer-Demo Ende März alle Betroffenen dazu auf, schriftlich ihre Meinung mitzuteilen.

Die Ergebnisse der Feedback-Runde wurden am Donnerstagmorgen vorgestellt. Rund 104 Stellungnahmen waren eingegangen, welche sich in ihrem Umfang zwischen einer und 50 Seiten bewegen. Sowohl Schulleiter und Lehrer, als auch Schülerkomitees, Elternvereinigungen und Interessenverbände hatten der Ministerin ihre Meinung zukommen lassen.

Kein Problembewusstsein im klassischen Unterricht?

Auffällig daran: Von den fünf Gruppen fällt besonders jene der Lehrer durch ihren konsequenten Widerstand gegen eine Reform auf und zwar ganz speziell im klassischen Sekundarschulunterricht. Ministerin Delvaux sieht darin ein Zeichen, dass die Lehrerschaft im «höheren» Unterricht weniger stark mit den systembedingten Problemen konfrontiert sei, als ihre Kollegen im technischen Unterricht. Vor allem sprachbedingte Probleme seien bisher im klassischen Unterricht, der eine Mehrheit an luxemburgischen Muttersprachlern empfing, weniger akut. Angesichts der Tatsache, dass in der Grundschule mittlerweile nur noch 38 Prozent der Schüler zu dieser Gruppe gehörten, sei es jedoch Zeit, eine solche Position zu überdenken.

Mady Delvaux kündigte für den Herbst eine letzte Diskussionsrunde zwischen allen Beteiligten an. Anschließend soll eine fertige Gesetzesvorlage im April auf dem Tisch liegen.

(L'essentiel Online/mth)

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