Treuenbrietzen Regen dämmt Waldbrände in Brandenburg ein
Bis auf 200 Meter kam die Feuerwalze an Wohnhäuser heran: Die Waldbrände in Brandenburg waren am Wochenende aus Sicht der Landesregierung extrem gefährlich. Doch dann kam der Regen zu Hilfe.

Ein Feuerwehrmann begutachtet einen Teil des verbrannten Waldes in Frohnsdorf bei Treuenbrietzen, südwestlich von Berlin.
Aufatmen nach dem dramatischen Kampf gegen Waldbrände im Osten Deutschlands: Starker Regen hat der Feuerwehr bei Beelitz und bei Treuenbrietzen (Brandenburg) südwestlich von Berlin beim Löschen geholfen.
Hunderte Menschen konnten am Montag zurück in ihre vorsorglich geräumten Häuser. Das teilten die örtlichen Behörden mit. Doch waren weiter Hunderte Kräfte im Einsatz. Die Hauptsorge: Wind könnte Glutnester wieder anfachen.

Das Luftbild zeigt ein Areal des Waldbrandgebiets bei Treuenbrietzen.
Am Wochenende hatten im Landkreis Potsdam-Mittelmark rund 20 Kilometer voneinander entfernt zwei große Waldflächen gebrannt. Riesige Rauchschwaden hingen über dem Gebiet. Bei wechselnden Winden breiteten sich die Feuer stark aus, so dass sowohl Ortsteile von Treuenbrietzen als auch Straßenzüge von Beelitz vorsorglich evakuiert wurden. Jeweils brannten etwa 200 Hektar Wald.
Die Lage sei extrem gefährlich und hochdramatisch gewesen, sagte Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen am Montag bei einem weiteren Besuch im Brandgebiet. Eine Feuerwalze sei erst 200 Meter vor den ersten Wohnhäusern von Beelitz gestoppt worden.
Glutnester im Boden könnten sich über drei bis vier Wochen halten
Auch für Treuenbrietzen sagte der Sprecher des örtlichen Lagezentrums, Jan Penkawa, die Brände im Umkreis seien bis auf wenige Glutnester gelöscht. 620 Menschen könnten zurück in ihre Häuser in den Stadtteilen Frohnsdorf, Klausdorf und Tiefenbrunn. Sieben Anwohner hätten in der Notunterkunft in der Stadthalle übernachtet, die übrigen seien privat untergekommen.
«Es besteht jetzt für die Ortschaften wirklich keine Gefahr mehr», sagte die Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark, Andrea Metzler. Am Sonntag sei die Lage allerdings «echt extrem» gewesen. Allerdings könnten sich Glutnester im Boden über drei bis vier Wochen halten, da sie bis zu 70 Zentimeter tief seien. «Das ist Wahnsinn, also wirklich», sagte Metzler. Bei Hitze und Wind könnten die Feuer wieder aufflammen.

Rot erleuchtet ist der Nachthimmel durch das Feuer eines Waldbrands bei Treuenbrietzen.
Am Montag waren bei Treuenbrietzen noch 469 Einsatzkräfte vor Ort, wie Martin Griebel vom örtlichen Krisenzentrum sagte. In Beelitz seien es in der Nacht 330 gewesen. In der Spitze waren am Wochenende über 1400 Kräfte im Einsatz.