Chaos in ÄgyptenRegierung rät von Reisen ab - Luxair streicht Flüge
LUXEMBURG - Nachdem die Lage in Ägypten eskaliert ist, rät Luxemburg von Reisen ins Land am Nil ab. Luxair streicht Flüge und holt Touristen in Hurghada heim.

Das Luxemburger Außenministerium rät Touristen von Reisen nach Ägypten ab. Die Lage habe sich verschlechtert, heißt es in einer Mitteilung des Ministerium am Freitagnachmittag. Das Vorgehen der Polizei und anschließende Attacken von Islamisten forderten bislang etwa 600 Todesopfer. Der Muslimbruderschaft zufolge liegt die Zahl mit 2'600 Todesopfern viel höher.
Jedoch scheine die Situation in den Touristenorten am Roten Meer stabil zu sein, schreibt das Außenministerium weiter. Diejenigen, die noch vor Ort sind, sollten sich überlegen, ob ihr Aufenthalt sich mit Blick auf die aktuellen Ereignisse im Land noch lohne. Das Ministerium empfiehlt den Touristen außerdem, extrem vorsichtig zu sein, da derzeit überall im Land Demonstrationen und Ausschreitungen stattfinden. Luxemburger Urlaubern wird geraten, die großen Menschenversammlungen zu vermeiden und die Sicherheitsmaßnahmen der örtlichen Behörden gewissenhaft zu respektieren.
Luxair holt Touristen aus Hurghada ab
Die Fluggesellschaft Luxair streicht alle Flüge nach Ägypten bis Mitte September, wie Luxair-Sprecher Christian Welter auf Anfrage von «L'essentiel Online» bestätigte. Reisende könnten ihre Flüge stornieren oder umbuchen, sagte er.
Luxair fliegt einmal in der Woche – immer freitags - drei Reiseziele in Ägypten an: Hurghada, Marsa Alam und Scharm El-Scheich. Am Freitagabend organisiert Luxair laut Welter außerdem eine Rückholaktion in Hurghada: Wer will, wird ausgeflogen. Insgesamt befindet sich derzeit 559 Luxemburger Touristen in Ägypten.
(L'essentiel Online mit MC)
Kulturgüter in Ägypten gefährdet
Der Leipziger Ägyptologe Dietrich Raue sieht angesichts der Unruhen in Ägypten den Erhalt von Kulturgütern gefährdet. Er befürchte weitere Plünderungen und Diebstähle, sagte Raue am Freitag der Nachrichtenagentur dpa.
EU stoppt Fördergelder für Ägypten - Sondertreffen in der EU
Nach den blutigen Unruhen in Ägypten geht eine Reihe von EU-Staaten auf Distanz zur Militärregierung in Kairo. Bisherige Finanzhilfen für die offiziellen Stellen werden ausgesetzt. Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton berief ein Treffen von Botschaftern der 28 EU-Mitgliedsstaaten für Montag in Brüssel ein. Dabei soll die Antwort auf das Blutvergießen in Ägypten abgestimmt werden. Zugleich soll eine mögliche Sondersitzung der EU-Außenminister vorbereitet werden. (dpa)