Rentrée: Elterndachverband befürwortet «nützlichen» Handyeinsatz in der Schule

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RentréeElterndachverband befürwortet «nützlichen» Handyeinsatz in der Schule

LUXEMBURG – Das Smartphone vollständig aus den Klassensälen verbannen zu wollen, scheint illusorisch. Schulische Akteure ziehen es vor, Nutzen aus den Geräten zu ziehen.

Jérôme Wiss
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Jérôme Wiss
Wie kann man Smartphones in die Schule integrieren?

Wie kann man Smartphones in die Schule integrieren?

pixabay.com (Symbolbild)

Im Lycée Aline-Mayrisch legen die Schüler der Jahrgangsstufen sieben bis neunten zu Beginn des Unterrichts ihre Smartphones im Flugmodus in eine dafür vorgesehene Tasche. Mit diesem Paragrafen der Schulordnung sollen Störfaktoren minimiert werden. Etwas älter, zum Beispiel ab der zehnten Klasse, haben die Schüler eine höhere Eigenverantwortung und hier kann der Klassenrat entscheiden, ob ihre Kameraden reif genug seien, das Handy auch während des Unterrichts bei sich zu haben. Selbiges Prozedere gilt auch für alle höhere Klassen.

Diese Vorgehensweise ist nur ein Beispiel für den Spielraum, den weiterführende Schulen bei der Handhabung der Handy-Nutzung in Unterricht und Pause haben. Eine Sprecherin des Bildungsministeriums stellt auf Anfrage von L'essentiel klar, dass die Nutzung der Handys «während des Unterrichts durch großherzogliche Verordnung verboten» sei. In Grundschulen müsse das Handy sogar komplett ausgeschaltet sein, unabhängig von Unterrichts- oder Pausenzeiten. Das Handy dient hier nur als Mittel zum Zweck in Notfallsituationen.

Dass das Smartphone ist an sich kein «Outlaw» im Kontext der Schule ist, geht aus der Ordnung allerdings auch hervor. So dürfen Schüler ihre Handys zum Beispiel zu «pädagogischen Zwecken» nutzen und die Schulen selbst haben ebenfalls die Hoheit innerhalb eines Rahmens Handynutzung teilweise zu erlauben. Dies sei auch bei den meisten Lycées der Fall, wie das Ministerium bestätigt. Es bestehe also keine Not, von Regierungsebene ein striktes Handyverbot durchzusetzen.

Handyverbot? – «Utopisch!»

Für Schüler und Eltern wäre das ohnehin wohl nicht der gewünschte Weg. «Es ist utopisch, Smartphones an Schulen zu verbieten», erklärt der Elterndachverband Fapel. Stattdessen sollte darüber nachgedacht werden, wie die Vorteile der Geräte sinnvollen Einsatz finden könnten – immerhin seien sie immer griffbereit effizient nutzbar.

Charles Krim, Präsident der «Fédération des associations de parents d'élèves du Luxembourg», schlägt eine Studien- und Forschungskommission vor, die sich dem Thema annehmen könne. «Luxemburgs Behörden würden davon profitieren, den verantwortungsvollen und produktive Handyeinsatz zu begleiten», meint er. «Anstatt das unbeugsame gallische Dorf zu spielen, das sich immer und immer wieder der Moderne widersetzt, sollten wir den Schülern ermöglichen, von diesem sehr nützlichen Gerät zu profitieren. Es wird letztendlich seinen Platz in der modernen Bildung haben, ob wir es nun wollen oder nicht», so Krim.

Sollten Handys an Schulen verboten werden?

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