GroßregionRheinland-pfälzische Polizei setzt auf «Super Recognizer» und Virtual Reality
MAINZ – Bei der Bekämpfung von Kriminalität bedient sich die Polizei in Rheinland-Pfalz bald neuartiger Methoden. Tatorte können demnächst mit VR-Brillen inspiziert werden und Beamte mit besonderen Fähigkeiten sollen künftig dabei helfen, Straftätern das Handwerk zulegen.

Florian Ecker, Polizeihauptkommissar Polizeiautobahnstation Montabaur, zeigt als sogenannter Super Recognizer, wie ein Super-Recogniser-Test funktioniert.
Bei der Kriminalitätsbekämpfung setzt die Polizei in Rheinland-Pfalz künftig stärker auf Beamte mit Spezialbegabung, sogenannte «Super Recognizer», und Virtual Reality. Beim Landeskriminalamt (LKA) sollen unter der Leitung des neuen Präsidenten Mario Germano zwei Beamte mit der Spezialbegabung hauptamtlich eingesetzt werden. Dazu sollen bis zu zehn pro Polizeipräsidium im Nebenamt kommen, sagte der scheidende LKA-Vizepräsident Achim Füssel am Montag in Mainz.
Als «Super Recognizer» werden Menschen bezeichnet, die sich Gesichter außerordentlich gut einprägen und diese auch noch Jahre später wiedererkennen können. Diese besondere Begabung haben nach Darstellung der Polizei laut aktuellem Forschungsstand rund ein bis zwei Prozent der Bevölkerung.
«Die virtuelle Tatortbegehung mithilfe von Virual Reality ist ein Paradigmenwechsel in der Ermittlungsarbeit», sagte Innenminister Michael Ebling (SPD). «Tatorte können nach der Vermessung erlebbar werden.» Mit diesem «Quantensprung in der forensischen Tatortarbeit» könne auch vor Gericht vieles erläutert und überprüft werden. Mit einer neuen, rund 50.000 Euro teuren Software und den VR-Brillen soll dies künftig auch dreidimensional möglich sein.