Madrider DerbyRonaldo rettet Reals Spitzenplatz
In der «Schlacht von Madrid» verteidigt Real mit einem 2:2 beim Lokalrivalen Atlético die Tabellenführung in Spanien.

Cristiano Ronaldo hat sich für Real Madrid wieder einmal als Lebensversicherung erwiesen. Vier Tage nach dem 6:1-Triumph beim FC Schalke 04 schienen die «Königlichen» im Derby beim Lokalrivalen Atlético auf eine Niederlage zuzusteuern. Aber plötzlich war der Weltfußballer im Calderón-Stadion wie aus dem Nichts zur Stelle und erzielte in der 82. Minute mit seinem 23. Saisontor den Ausgleich zum 2:2. Damit verteidigte Real (64 Punkte) die Tabellenführung vor dem Titelverteidiger FC Barcelona (63), der UD Almería 4:1 besiegte, und Atlético (61). Der FC Barcelona siegte gegen UD Almería 4:1, hinkt seiner allerdings seiner Bestform aber weiter hinterher.
In dem mit erbitterter Härte geführten Lokalderby traten die flinken Real-Stürmer Ronaldo und der 100-Millionen-Euro-Mann Gareth Bale kaum in Erscheinung. «Atlético brachte eine gewaltsame Note in die Partie», beklagte sich Real-Trainer Carlo Ancelotti. «Solche Spiele liegen uns nicht.» Das Sportblatt «Marca» brachte das Derby auf den Nenner: «Heavy Metal im Calderón-Stadion: Die Schlacht endet ohne Sieger.»
«Solche Spiele liegen uns nicht»
Atlético war nach dem Scheitern an Real im Pokal auf eine Revanche aus. Die Rot-Weißen ließen sich auch durch Reals frühen Führungstreffer durch Karim Benzema (3.) nicht irritieren. Koke (27.) und Gabi (45.) drehten noch vor der Pause den Spieß um.
Erst als Atlético in der Schlussphase die Luft ausging, konnte Real die drohende Niederlage abwenden. «Wir sind noch am Leben, auch wenn es einige Leute stören mag», meinte Atlético Trainer Diego Simeone.
Ex-Wolfsburger Diego war Verlierer
Zu den großen Verlierern des Abends zählte der Brasilianer Diego. Der Ex-Wolfsburger lief sich warm, wurde von Simeone aber nicht eingewechselt. Dabei hatte Atlético sich erhofft, mit der Verpflichtung des Mittelfeldspielers sein spielerisches Potenzial zu stärken. Die vier Spiele, in denen Diego in der Startelf stand, endeten jedoch alle mit Niederlagen der Rot-Weißen. Seither ist Diego bei Atlético nur noch zweite Wahl.
Barça blieb trotz seines 4:1-Erfolgs über den Abstiegskandidaten Almería vieles schuldig. Drei Wochen vor dem möglicherweise vorentscheidenden Clásico im Bernabéu-Stadion lief bei den Katalanen wenig zusammen. «Barça sieht aus wie ein kranker Mann», meinte die Zeitung «El País». Auch die vier Treffer von Alexis Sánchez (8.), Lionel Messi (22.), Carles Puyol (82.) und Xavi (88.) konnten über das Formtief nicht hinwegtäuschen.
Neymar und Messi harmonieren nicht
«Bei seinen Dribblings kam Neymar am ersten Gegenspieler immer vorbei, aber am zweiten blieb er stets hängen», beschrieb die Zeitung «El Periódico» die Partie des Brasilianers. «Und wenn er mal zum Schuss kam, war das Resultat kläglich.»
(L'essentiel/dpa)