ChaborowskRussen schmuggeln Kaviar in Leichenwagen
Statt einem Toten entdeckten Polizisten in einem Sarg eine halbe Tonne Luxuslebensmittel. Der Fahrer will von der ungewöhnlichen Fracht nichts wissen.

Kaviar ist in Russland stark limitiert: Von Chaborowsk aus soll die Fuhre gestartet sein.
Zunächst fiel der Leichenwagen auf einer Schnellstraße im Osten Russlands durch überhöhte Geschwindigkeit auf. Bei der Kontrolle entdeckten die Polizisten dann eine halbe Tonne Kaviar. Das in Russland streng limitierte Luxuslebensmittel sollte von Chaborowsk nach Norden geschmuggelt werden, teilte das Innenministerium in der russischen Region am Dienstag mit. Der Kaviar sei unter Kränzen und im Sarg versteckt gewesen, in dem sich keine Leiche befunden habe.
Der Fahrer und sein Partner sagten aus, sie hätten von dem Kaviar nichts gewusst. Sie seien von einem Mann in einem Dorf bei Chaborowsk nahe der chinesischen Grenze gebeten worden, die Leiche einer Angehörigen in ein städtisches Leichenschauhaus zu überführen. Sie seien davon ausgegangen, eine Tote zu transportieren.
Die Polizei leitete Ermittlungen nach den Produzenten und dem Vertrieb des Kaviars an - beides ist in Russland 50 staatlich zugelassenen Störzuchtbetrieben vorbehalten. Nur einige wenige Ureinwohnergruppen im Norden dürfen Stör fischen und Kaviar gewinnen. Der Störbestand im Kaspischen Meer ist wegen illegalen Fischens seit dem Ende der Sowjetunion drastisch zurückgegangen.
(L'essentiel/dia/sda)